31.8.08

Sind wir alle noch zu retten?

Da hat doch die Eine oder der Eine oder die Andere oder der Andere so manches kleine Geheimnis. Und wie steht es mit Dir? 

30.8.08

Endlich sagt es jemand.

CORD RIECHELMANN: Die Statistik als Feindin der Emanzipation
Jungle World Nr. 35, 28. August 2008

Wie die Wahrscheinlichkeitsrechnung zur Broken-Windows-Theorie und diese zur Zero-Tolerance-Politik führte, und warum Statistik und Vorhersagen die Feinde jeder Emanzipation sind. Ein Plädoyer gegen die Gauß’sche Normalverteilung.


VON CORD RIECHELMANN

Wir leben im Zeitalter der Versicherungsstatistiker. Man kann heute, wenn man das nötige Geld hat, ohne Probleme eine Speichel- oder Mundschleimhautprobe in einen Brief stecken und an ein Genomanalyselabor schicken. Es dauert dann nicht lange, und man wird, scheinbar sehr individuell, mit allen möglichen Wahrscheinlichkeiten konfrontiert: Nach den Sequenzen der Genbausteine zu urteilen, liegt die Wahrscheinlichkeit, an Hautkrebs zu erkranken, bei 47,2 Prozent, das Herzinfarktrisiko bei 55 Prozent, und außerdem sind Sie nicht rein mitteleuropäischer Abstammung. Wie die Gene zeigen, ist irgendeiner Ihrer Vorfahren mal mit Krim-Tataren in Berührung gekommen. Wenn Sie davon noch nichts wussten, sollten Sie mal schleunigst Ihre Großmütter nach außerehelichen Verbindungen fragen.

So oder so ähnlich sehen dann die Ergebnisse des so genannten Genomic Scan aus. Die Wahrscheinlichkeitsberechnungen sind nicht sehr präzise und können es auch gar nicht sein. Denn wie sollen auf diesem Analyseweg etwa Faktoren wie die Lebensumstände und das persönliche Verhalten der betreffenden Person, die bei der Herausbildung der meisten im Genomic Scan betrachteten Krankheiten eine Rolle spielen, berücksichtigt werden? Sie werden natürlich gar nicht berücksichtigt, was aber nichts ausmacht. Die Vorhersagen entfalten ihre Wirkung auch ohne die praktische Überprüfung am konkreten Einzelfall. Mehr noch, sie können gleich ihre »eigene« vorausgesagte Praxis hervorbringen. Dass die Angst vor einer Krebserkrankung einer der Faktoren sein kann, die Krebs auslösen, bezweifelt nämlich kaum ein mit der Krankheit beschäftigter Wissenschaftler. Und dass Versicherungsunternehmen mittlerweile Kunden ausschließen oder gar nicht erst aufnehmen, wenn sie ihnen ein Krankheitsrisiko verschwiegen haben, kann man in der Zeitung lesen.

Weil aber trotz dieser bekannten Nebenwirkungen die meisten Leute sich der Prozedur der Genomanalyse freiwillig unterziehen und die Auftragslage den Genomlabors nicht zum Klagen Anlass gibt, bleibt die Frage, woher die Attraktivität solcher Analysen und ihrer Vorhersagen kommt. Es ist offensichtlich die große Zahl, die solchen Wahrscheinlichkeitsrechnungen ihre Evidenz verleiht. Genomanalysen rechnen mit Datensätzen, die in Milliarden zählen. Nicht ganz so hoch sind die Zahlen, auf deren Grundlage die Versicherungs industrie die Lebenserwartung und Sterblichkeitsrate bestimmter Bevölkerungsgruppen vorhersagt, um danach die individuellen Prämien der zu Versichernden festzulegen. Die aus den Datensätzen abstrahierten statistischen Wahrscheinlich keiten erzeugen auch in diesem Fall ihre eigene Konkretion, das weiß jeder, der Versicherungsprämien zahlt. Die Vorhersagbarkeit wird in diesen Fällen zu einer Quelle des Profits für die Industrien und auf der Abnehmerseite im besten Fall zu einer des Vertrauens: Wenn meine Gene kein Herzinfarktrisiko bergen, ist das prima, und wenn doch, kann ich ja schon früh anfangen, gesünder zu leben.

Dass sich mit den so gesammelten Daten aber noch ganz andere Dinge machen lassen, aus denen dann Kontrollmechanismen hervorgehen, die die finstersten Science-Fiction-Visionen als steinzeitlich erscheinen lassen, wird deutlich, wenn man sich ihre Anwendung in der Kriminalitätsbekämpfung und -prävention näher ansieht.

Die Profiler kommen

Es sind die versicherungsstatistischen Methoden, die in den zwanziger und dreißiger Jahren in den USA in die Kriminalitätsforschung eingeführt werden und die Vorhersagbarkeit abweichenden Verhaltens versprechen. »Predictability is feasible«, Vorhersagbarkeit ist machbar, verkündete 1928 der in Chicago lehrende Soziologe Ernest W. Burgess und lieferte das Handwerkszeug aus der Versicherungsstatistik dafür gleich mit. Burgess hatte in den zwanziger Jahren als einer der Ersten Vorhersagen über die Bewährung von Gefängnisinsassen auf der Basis von 3 000 Probanden erstellt. Seitdem haben die Methoden, die Vorhersagen über den Erfolg oder Misserfolg eines zur Bewährung entlassenen Gefängnisinsassen ermöglichen sollen, die Gefängnisse längst verlassen – allerdings ohne sich bewährt zu haben. Diskriminanzanalysen, statistische Verfahren, die es möglich machen, Objekte oder Personen, deren Klassen- oder Gruppenzugehörigkeit unbekannt ist, bekannten Klassen oder Gruppen zuzuordnen, werden an Flughäfen eingesetzt, um mutmaßliche Drogenkuriere oder potenzielle islamistische Terroristen ausfindig zu machen, im Straßenverkehr, um Verkehrssünder prophylaktisch in den Blick zu nehmen. Sie werden zunehmend wichtiger bei der Fahndung nach Tätern. So genannte Profiler, die die Fahndung mit diskriminanzanalytischen Methoden auf eine bestimmte Täterklasse einschränken, sind inzwischen selbst im »Tatort« schon aufgetreten. Und die diskriminanzanalytisch gewonnenen Profile bestimmen nicht selten das Strafmaß und die Bestrafungsform.

Auf dem heutigen Stand der Technik ist es so möglich, auf der Basis der Profilvorhersage potenzielle Täter mit einem Armband auszustatten, das in jedem Moment die Position des verdächtigen Elements im Raum anzeigt. Und es ist auch keine Science Fiction mehr, sich eine Apparatur vorzustellen, die einem Arbeitgeber jeden Moment oder alle halbe Stunde den physiologischen Zustand eines Angestellten durchfunkt und so die Entlassung noch vor dem tatsächlichen Herzinfarkt kostengünstig durchführbar macht.

Wie absurd die an großen Zahlen errechneten Vorhersagen einer möglichen Abweichung vom gewünschten klassifikatorischen Muster schon jetzt auch im buchstäblich kleinsten Bereich sein können, hat die taz kürzlich in einer Reportage auf ihren Bildungsseiten anhand eines Porträts einer bayerischen Grundschullehrerin gezeigt. Die Lehrerin hatte es dank eines herausragenden pädagogischen Engagements geschafft, dass sich 91 Prozent der Schüler ihrer 4. Klasse für eine weiterführende Schule qualifiziert hatten. Da die Tatsache nicht auf eine beliebige Notenvergabe der Lehrerin zurückzuführen war – die Schüler schnitten auch in klassenübergreifenden Tests genauso herausragend gut ab –, wurde der ganz große Vergleich aufgeboten. Die Lehrerin habe sich dem »Niveau der Parallelkollegen« anzupassen, beschied der zuständige Schulrat. Auf Deutsch: In einer Klasse muss es Fünferschüler geben, und nach allen Vorhersagen der deutschen Bildungsstatistik bleibt ein Fünferschüler eben ein Fünferschüler, wie ein Hartz-IV-Kind eben ein Hartz-IV-Kind bleibt.

Das ist zum einen ein klassisches Beispiel dafür, wie durch die falsche Konkretion der ab strak ten Gauß’schen Normalverteilung Wirklichkeit vernichtet wird und damit auch Gauß’ kontinuierliche Wahrscheinlichkeitsverteilung am praktischen Beispiel unwahr. Zum anderen zeigt es, wie gesellschaftlich hergestellte Normen – eine Klasse hat gute, mittlere und schlechte Schüler auf Normalniveau zu haben – als quasi naturgegeben installiert und fortgeführt werden können.

Der Statistik, die eine gegebene zufällige Menge in eine große Mitte mit kleinen Rändern links und rechts klassifiziert, wird die dazugehörige Empirie erschaffen. Und dieses Missverständnis von abstrakter Mengenwahrscheinlichkeitsverteilung und empirisch erst noch zu ermittelnder tatsächlicher Verteilung einer ins Auge genommenen Menge kann so weit gehen, dass Wahrscheinlichkeitstheorien auch als empirisch gesichert angesehen werden, selbst wenn es die Empirie gar nicht gibt.

Null Toleranz für kaputte Fenster

Als ich zwei befreundeten Journalisten, einer arbeitet bei einer linken Wochenzeitung, der andere bei einer eher als bürgerlich zu charakterisierenden Zeitung, von meinem Vorhaben erzählte, Material gegen Vorhersagen zu sammeln, wie sie etwa in der Broken-Windows-Theorie getroffen werden, sagten beide freudig triumphierend, die habe sich doch als richtig erwiesen. Als richtig erweist sich die Theorie, dass ein nicht repariertes eingeschlagenes Fenster einen ganzen Rattenschwanz fataler negativer Rückkopplungseffekte nach sich zieht, der zur endgültigen Verwahrlosung des Bezirks mit dem kaputten Fenster führt, nur, wenn man sie eben ohne Empirie auf sich selbst bezieht. Als die Broken-Windows-Theorie 1982 erstmals im Atlantic Monthly vorgestellt wurde, berief sie sich auf einen Versuch des Psycho logen Philip G. Zimbardo aus dem Jahr 1969. Zimbardo hatte zwei Autos ohne Nummernschilder und mit geöffneter Motorhaube, eines in der New Yorker Bronx, das andere in der Kleinstadt Palo Alto in Kalifornien, abgestellt und beobachtet, was dann geschah. In der Bronx wurde der Wagen bereits nach kurzer Zeit von einer Familie ausgeschlachtet und in seine Teile zerlegt. In Palo Alto stand die andere Karre noch nach einer Woche unberührt da und wurde erst zerpflückt, nach dem Zimbardo selbst die Demolierung eingeleitet hatte. Das ist die empirische Basis der Broken-Windows-Theorie, die zudem noch unzulänglich im Atlantic Monthly zitiert wurde. In der Bronx wurden nämlich die daneben stehenden Autos mit Nummernschildern nicht demoliert, sondern in Ruhe gelassen.

Auf dieser Basis eine Theorie zu entwickeln, die dann in New York zu einer so genannten Zero-Tolerance-Politik wird, die schon die kleinsten Straftaten rücksichtslos bestraft und Bezirke mit kaputten Fensterscheiben zu gefährdeten oder gefährlichen Gegenden erklärt, ist vom empirischen Standpunkt aus mehr als fragwürdig. Darüber hinaus beseitigen die Null-Toleranz-Maßnahmen weder die Ursachen der Verbrechen, die immer noch zuerst sozial bedingt sind und etwas mit Armut zu tun haben, noch schaffen sie die Sicherheit, die sie vorgeben, schaffen zu können, weil sie einen Zusammenhang konstruieren, der sich immer nur wieder selbst bestätigen kann, wie der Fünferschüler im bayerischen Schulsystem. Die Fensterscheiben beim berühmten Vater von Amstetten waren jedenfalls nicht kaputt.

Against prediction!

Es kann bei der Kritik der Broken-Windows-Theorie wie bei allen anderen hier angesprochenen Vorhersage-Anwendungen nur um eine Kritik der Vorhersage selbst gehen. »Against Prediction« hat der US-amerikanische Rechtsprofessor und Direktor des Center for Studies in Criminal Justice der Universität von Chicago, Bernard E. Harcourt, seine 2007 erschienene Kritik aller aus versicherungstechnischen Diskriminanzanlysen hervorgehenden Charakterisierungen von Bevölkerungsgruppen und Gegenden überschrieben. Harcourt ist auch der wichtigste Kritiker der Broken-Windows-Theorie in den USA. Seine Kritik hat den Vorteil, dass er nicht einfach den statistischen Methoden vorwirft, die Betrachtung der Individuen zu vernachlässigen, sondern die Methoden selbst untersucht und kritisiert.

Um das verstehen zu können, muss man eine systematische Unterscheidung einführen: nämlich die von Voraussicht und Vorhersage, wobei sich die Voraussicht immer auf abstrakte Formulierungen bezieht und die Vorhersage auf konkrete Tatsachen und Ereignisse. Wissenschaftliche Aussagen können beide Typen von Urteilen enthalten, wichtig ist hier aber nur die Vorhersage als Schritt aus der Abstraktion in die Wirklichkeit. Der Satz »Das ist ein Apfel« enthält alle möglichen Zeitebenen. Er beschreibt gleichzeitig, dass der Apfel aus der Geschichte seiner Kulturalisierung hervorgegangen ist, dass er jetzt daliegt, und er enthält die Voraussage, dass man ihn wahrscheinlich essen kann. Die abstrakte Formel, dass man den Apfel essen kann, verliert aber mit dem Übergang zum konkreten Satz, dass dieser Apfel hier essbar sei, seine absolute Gewissheit. Der Apfel kann zum Beispiel vergiftet oder unerträglich sauer sein, und damit wäre die Voraussage falsch.

Das heißt: »Wenn die Bedeutung der Abstraktionen nicht selbst durch ihre fortwährende praktische Anwendung kontrolliert und unter Umständen verändert wird, müssen sie notwendig der Realität entfremdet und schließlich nicht zwecklos, sondern sogar unwahr werden«, wie Max Horkheimer 1933 in einem Vortrag mit dem Titel »Zum Problem der Voraussage in den Sozialwissenschaften« feststellte.

Nicht die Gauß’sche Normalverteilung oder die vom sowjetischen Mathematiker Andrej Nikolajewitsch Kolmogorow axiomatisierte Wahrscheinlichkeitsrechnung sind das Problem, sondern deren falsche Konkretion. Das kann schon ein Blick auf die Voraussetzungen von Kolmogorovs Wahrscheinlichkeitsaxiomen zeigen. Wenn man die Häufigkeit von Ereignissen mathematisch betrachten will, muss man sie streng formalisieren und ihnen jeden psychologischen Inhalt nehmen. Alle Erwartungen sollten ruhen und nur noch die reinen Strukturen betrachtet werden. Die Definitionen, die dann sinnvoll folgen, sind nicht aus der Anschauung gewonnen, sondern entstammen der mathematischen Logik und arbeiten mit Quantitäten. Die Quantitäten der Wahrscheinlichkeit bleiben dabei aber immer vom Zufall abhängig, denn die Operationen der Wahrscheinlichkeitsrechnung beziehen sich wie ihre ganze Theorie auf Dinge, die nicht zwingend passieren, sondern nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit.

Den Normalfall gibt es nur abstrakt

Das bedeutet aber auch, dass man die zu untersuchenden Mengen, wenn sie lebendig sind, zuerst sortieren muss und erst danach mit Erwartungen belegen kann. So scheitert zum Beispiel die Gauß’sche Normalverteilung an so gut wie jeder biologischen Population, wenn man sie nach einem Merkmal wie etwa der Größe sortiert. Biologische Populationen folgen fast nie einer Gauß’schen eingipfeligen Verteilung. In diesem Zusammenhang erklärte Nabokov: »Albträume können nicht statistisch behandelt werden, aber man kann sie sehr genau beschreiben.« Nabokov antwortet damit 1950 in einem amerikanischen Schmetterlingsfachjournal einem seiner Kritiker. Nabokov hatte zuvor in einem Text zur Systematik einer bestimmten Schmetterlingsart sieben verschiedene Männchen derselben genau beschrieben. Die Kritik seiner Kontrahenten ging nun dahin, dass sich unter den Exemplaren kein einziges Musterstück der Art befunden hätte.

Für Nabokov war dann der Kritiker zu einem Musterbeispiel für die Gefahren der Statistik geworden. Nabokov wusste, dass es die Musterbeispiele überhaupt nicht gibt, sie sind nur eine aus der Statistik abgeleitete Abstraktion, der kein Individuum wirklich entspricht. Für ihn war die Statistik schon vorher generell zu einem skeptisch betrachteten Herrschaftsinstrument geworden. Das hatte bei ihm als einem im Exil lebenden Russen auch mit den Berichten aus der Sowjet union zu tun. In der UdSSR der Fünfjahrespläne war die Wahrscheinlichkeitsmathematik zu einer Leitwissenschaft geworden, und mit Kolmogorov, der sein Leben lang gegenüber Stalin loyal blieb, hatte die UdSSR auch das weltweit anerkannte Genie dieser Disziplin vorzuweisen.

Es wäre aber fatal, die Vorhersagenrechnungen nur auf die sowjetische Variante der Kontrolle von Natur und Menschen zu beziehen. Angewandte Wahrscheinlichkeitstheoreme als Kontrollmechanismen von Gesellschaften und ihren Kommunikationen und Warenströmen gehören zur Industrialisierung, seit es im 19. Jahrhundert mit dem Ausbau der Eisenbahnen die ersten Zusammenstöße von Lokomotiven gab, durch die Waren und Menschen gefährdet wurden. Wahrscheinlichkeitsrechnungen können so zusammen mit synchronisierten Uhren, Telegraphen, Verkehrsampeln oder zentralen Leitstellen, in denen alle Daten zusammenlaufen, als Antworten auf die Kontrollkrisen in der beschleunigten Produktions- und Lebensweise in den Industrieländern gelesen werden. Ein Prozess, der sich in den USA nach dem Zusammenbruch von Börse und Wirtschaft 1929 insofern verschärfte, als manchem klar geworden war, dass die Unsicherheit weitaus mehr als die Knappheit der Kern der kapitalistischen Ökonomie ist.

Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Die Vorhersagen zur Kriminalitätsrate unter bestimmten Bevölkerungsgruppen ändern an der Kriminalitätsrate ebenso wenig wie die zur Prophy laxe verordneten Fußfesseln oder die gated communities sonstwo auf der Welt. Der Wetterbericht verhindert keinen Wirbelsturm, und die Erdbebenvorhersagen verhindern keinen Tsunami, solange das Meer auf einer Erde ruht, deren Platten sich stetig gegeneinander reiben. Vorhersagen haben sich längst von ihren Gegenständen getrennt, und ihren Beruhigungs- und Kontrolleffekten kann man nur entkommen, wenn man zu den Gegenständen zurückfindet. Nur dann kann auch das blinde Wirken statistischer Ab straktio nen, die Schüler nach der Gauß’schen Normalverteilung zurecht erziehen oder ganze Bevölkerungsgruppen oder Stadtteile mit Kriminalitätserwartungen in die Schleife der Planerfüllung treiben, beendet werden.

Jeden

Mittwoch und Samstag Akupunktur und danach - Bett. 

29.8.08

probiert es aus

guckt Euch das mal an und seid gespannt

der von heute

"Wirklich negativ fallen nur Menschen auf, die positiv denken." (Stephen King)

;-))

28.8.08

Heute vor genau 45 Jahren

haben sich an die 200.000 Menschen in Washington getroffen um diese Rede zu hören.

Und hier noch mehr darüber - über einen Mann, der einen großen Traum hatte.

25.8.08

Wem es gefallen hat

findet hier noch mehr Gedichte von Mascha Kaléko.

Wer sich einmal

in die Fänge einer Akupunkturbehandlung begibt, dem ist nicht mehr nach Blogschreiben.

21.8.08

Der kleine Unterschied

Hier ist ein Gedicht einer meiner Lieblingslyrikerinnen zu hören. Mascha Kalékos "Der kleine Unterschied"

20.8.08

Das Zitat von heute

"Auch wenn ein Deutscher nichts hat, Bedenken hat er." (Kurt Tucholsky)

19.8.08

Arme kleine Maus und

wer weiß schon was das Grüneberg Ganglion ist. Ob der Mensch auch so etwas hat?

17.8.08

Heute wird Mr. De Niro 65

Happy B-DAY!! Und hier ist eins der coolen Zitate aus Taxidriver.









(copyright des Photos leider unbekannt)

15.8.08

Hier ein kleiner

Vorgeschmack auf den Mann, der morgen stolze 65 wird.

Mädels aufgepasst

Was das wohl für Folgen hat!

10.8.08

Olympia 2008

frisst viel Zeit, aber macht Spaß.

9.8.08

Interview mit Zimbardo über die Verführung zum Bösen

Interview mit Philip Zimbardo in der Frankfurter Rundschau vom 09. August 2008

Zur Person
Philip G. Zimbardo, 75, ist Psychologe und Professor an der kalifornischen Stanford University. International bekannt wurde er durch sein Stanford Prison Experiment 1971. Damals ließ er 24 Studenten zwei Wochen lang eine Gefängnis-Situation simulieren – zwölf waren die Häftlinge, zwölf die Wärter. Er wollte beobachten, wie es sich auf das Verhalten auswirkt, wenn man eine bestimmte Rolle einnimmt. Er brach das Experiment (hier ein Video über die Versuchsanordnung) jedoch nach sechs Tagen ab, da die Situation zu eskalieren drohte. In jüngster Zeit war er Gutachter im Abu-Ghraib-Folterprozess. Sein neues Buch "Der Luzifer-Effekt" ist jetzt im Spektrum Verlag erschienen.


"Wir alle sind verführbar"

Stanford Prison Experiment mit Zimbardo

Professor Zimbardo, ist der Mensch im Kern böse?

Nein, gar nicht. Um es extrem zu formulieren: Viele Menschen haben keinen Kern. Wer wir sind, und wer wir glauben, dass wir sind, ist geformt von Gewohnheiten, von Situationen, die wir kennen. Gleiche Freunde, gleiches Essen, gleiche Orte: Das gibt uns das Gefühl von Kontrolle. Das Böse entsteht fast immer dann, wenn jemand in eine ungewohnte, neue Situation kommt, wo die alten Gewohnheiten nicht funktionieren. Automatisch versucht man herauszufinden, was dort die akzeptierte Form des Verhaltens ist. Wenn das Rassismus und Misshandlung sind, ist die Gefahr groß, dass man mitmacht.


Die Psychologie des Bösen haben Sie auch mit dem inzwischen berühmten "Stanford Prison Experiment" ergründen wollen. Da ließen Sie 24 Studenten zwei Wochen lang eine Gefängnis-Situation simulieren. Zwölf waren Häftlinge, zwölf Wärter. Die Misshandlungen der Wärter eskalierten aber so, dass Sie das Experiment nach sechs Tagen abbrachen. Die "Guten" unter den Wärtern haben nicht bei Ihnen Alarm geschlagen?

Nein, nie. Keiner versuchte, die bösen Wärter zu stoppen. Sie hätten sagen können: Lass uns aufhören, verrückt zu spielen. Wir kriegen das gleiche Geld, wenn wir nichts tun und Karten spielen. Gerade in der Nachtschicht. Die Häftlinge schliefen ja. Aber einige Wärter taten das Schlimmste. Sie weckten die Häftlinge, sie ließen sie Liegestütze machen, ließen sie schlafen, weckten sie wieder, um sie zu misshandeln. Warum? Macht! Es war eine Chance, totale Macht auszuüben. Und das war unwiderstehlich. Will man das Böse im Kern verstehen, muss man wissen: Es geht um die Ausübung von Macht.

Wenn die Situation das Böse hervorbringt, warum gab es in Ihrem Experiment dann eher passive Wärter und sadistische?

Ich glaube durchaus an individuelle Unterschiede. Schauen Sie mich an: Der Bart, mein Stil… Aber ich glaube auch, dass diese Unterschiede in manchen Situationen unterdrückt werden. Im Experiment fanden viele einen Wärter, der "John Wayne" genannt wurde, am schlimmsten. Er zwang sie dazu, halbnackt bockzuspringen, bespuckte sie. Für mich war der schlimmste aber Arnett. Er war kreativ böse. Destruktiv. Als jemand vorschlug, für jemanden "Happy birthday" zu singen, ließ er sie singen, und zwar vorwärts, rückwärts - endlos. So lange, bis sie den Jungen hassten, der das Lied vorgeschlagen hatte. Oder sie mussten Liegestütze machen und dabei Amazing Grace singen. Was für eine Ironie: "Seit ich Gott gefunden habe, bin ich frei." Diese Art von Bösartigkeit unterminiert jedes Selbstwertgefühl.

Sie klingen fasziniert.

Wir sind in vielerlei Hinsicht fasziniert vom Bösen. Nehmen Sie die Anschläge vom 11. September 2001. Dass jemand sich ausdenkt, ein Flugzeug als Waffe zu benutzen - es ist schrecklich, aber faszinierend. Es ist so extrem, so bizarr: Es zwingt dich, das Undenkbare zu denken. Du wirst nachher nie mehr so sein wie zuvor.

Wie stark hat das Böse Sie selbst beim Stanford-Experiment auf seine Seite gezogen?

Ich halte mich für einen guten Menschen, aber in der Rolle des Gefängnisdirektors habe ich völlig indifferent schlimmen Misshandlungen zugeschaut.

Glauben Sie trotz Ihrer Erkenntnisse, dass es gute Menschen gibt, die niemals auf den schlechten Pfad geführt werden könnten?

Wenige schaffen es, dem Druck zu widerstehen, dem Gruppendruck, dem Druck der Autorität. Faszinierend finde ich, dass wir nie vorhersagen können, wer das sein wird. Ein wichtiger Faktor ist das akzeptierte Sozialverhalten in der Gruppe. Was tun die anderen? Für was wird man belohnt?

Wie der US-Soldat Charles Graner in Abu Ghraib, der schließlich für seine Misshandlungen verurteilt wurde.

Ja, während all dieser Misshandlungen kriegt er ein Zertifikat, dass er eine tolle Arbeit mache. Das hat er sich an die Wand gehängt. Er schlägt und misshandelt all diese Häftlinge und wird gelobt: "Keep it up", scheint das Zertifikat zu sagen - mach' weiter so.

Was war das Problem in Abu Ghraib?

In jedem Dorf, wo etwas explodierte, hatten sie dutzende Leute verhaftet. Die Military Intelligence in Abu Ghraib, die CIA und die zivilen Verhörspezialisten waren unter enormem Druck aus Washington, Informationen über geplante Anschläge zu bekommen. Aber die meisten Inhaftierten wussten gar nichts. Das waren ganz normale Leute. Also forderte der Geheimdienst die Gefängniswärter der Nachtschicht auf: "Ihr müsst die Häftlinge weich klopfen. Zieht die Samthandschuhe aus." Das heißt: "Hört auf, nach den Regeln zu spielen. Aber wir wollen nicht wissen, was ihr tut und wie ihr es tut." Kein einziges Mal in drei Monaten zeigte sich ein höherer Offizier im Zellentrakt. Sie haben nur vergessen zu sagen: "Macht keine Fotos."

Warum machten sie die Fotos?

Diese Wärter waren nicht besonders intelligent, sie waren keine ausgebildeten Soldaten. Keiner respektierte sie. Ich glaube, sie machten die Bilder, um bei den anderen Soldaten anzugeben. Dann verselbstständigte sich das mit den Bildern. Viel Böses entsteht aus der Langeweile.

Das völlige Fehlen von Regeln scheint auch eine Ursache für die Folterungen gewesen zu sein.

Eine der ersten Fragen des Hauptangeklagten, Chip Frederick, in Abu Ghraib war: "Wo ist die Gefängnisordnung?" Es gab keine. Sie sagten: Das ist ein Kriegsgebiet. Immer wieder fragte er, wo er einen TBC-Kranken isolieren könne, wo er mit den psychisch Kranken hin solle. Er erntete bloß Schulterzucken. Da waren Jungs, Kinder, die mit erwachsenen Männern in die Zelle gesteckt wurden. Das macht man nirgendwo auf der Welt: Sie werden vergewaltigt. Frederick beschwerte sich. Auch da hieß es: Wir sind im Krieg. Komm' irgendwie klar. Er wusste, das ist falsch. Das hat ihn fertig gemacht.

Die Soldatin Lynndie England, die ebenfalls an den Folterungen beteiligt war, erklärte, alles sei Spaß gewesen.

Ja, zu keiner Zeit haben die Wärter das, was sie taten, als negativ oder böse bewertet. Sabrina Harman lächelt auf allen Fotos, egal ob da ein Ermordeter liegt oder jemand masturbiert. Sie sagt, dass man ihr das von klein auf so beigebracht habe: "Wenn jemand sagt, ,lächle', lächle ich." Etwas aus der Perspektive eines anderen zu betrachten, etwas als Demütigung zu erkennen, erfordert eine gewisse moralische Intelligenz. Frederick, der zusammen mit Harman die Elektroden am so genannten Kapuzenmann befestigt hat, verstand nicht, was das Problem war: "Die waren doch nicht echt. Es konnte ihm ja nichts passieren", sagte er. Er war nicht in der Lage sich vorzustellen, wie es sich anfühlt, stundenlang auf einer Kiste zu stehen und zu glauben, dass man sich selbst hinrichtet, sobald die Kräfte nachlassen. Er wusste nicht, dass das purer Terror ist.

Sind fehlende Erziehung und Bildung ein Teil des Problems?

Sich in jemand anderen hineinzuversetzen, erfordert eine gewisse höhere Moral. Aber die lernt man nicht in der Schule. Und vielfach auch nicht in der Familie.

Aber muss es nicht darum gehen, schon kleinen Kindern Selbstvertrauen mitzugeben? Damit sie lernen, "nein" zu sagen?

Wer ein Konzept von sich als "wertvoll, geliebt, geschätzt" hat, ist weniger in Gefahr, dem Gruppendruck nachzugeben. Die Situation kann aber trotzdem so mächtig sein, dass man ihr nachgibt. C.S. Lewis hat 1941 in einer berühmten Rede Cambridge-Studenten davor gewarnt, dass sie irgendwann im Leben verführt werden, Teil eines inneren Zirkels von Privilegierten zu werden. Für die meisten Menschen ist das unwiderstehlich. Lewis sagte: Manche derjenigen, die sich verführen lassen, werden Schurken und manche berühmte Politiker - aber beide haben dasselbe getan.

Was kann man tun, um so etwas wie Abu Ghraib zu verhindern?

Wachsamkeit ist wichtig. Die Menschen sollten wissen, dass sie verführbar sind. Gerade wer sich für etwas Besonderes hält, ist noch leichter verführbar. Jeder Mensch ist in Gefahr, den Kräften der Situation zu erliegen.

Heißt das, Gandhi und der Dalai Lama, Nelson Mandela oder Mutter Theresa sind nur eine Illusion?

Nein, nein. Sie sind wichtige Helden. Aber sie kreieren ein Mysterium des Heldentums. Diese außergewöhnlichen Menschen stellen ihr Leben darauf ab, sich aufzuopfern. Dafür feiern wir sie. Aber sie sind schlechte Vorbilder. Man sagt sich: Schön, dass jemand das macht, aber ich bin's nicht. Wir müssen Heldentum entmystifizieren. Helden haben keine besonderen Eigenschaften. Aus Gründen, die wir nicht kennen, sind sie so programmiert, dass sie bei Unrecht oder Gefahr handeln. Sie sagen: "Nein, das ist falsch, böse, korrupt" und greifen ein - ohne Rücksicht auf die Folgen und ohne auf eine Belohnung zu hoffen.

Und wenn jemand in einer solchen Situation aussteigt, wie die zehn Prozent in der berühmten Milgram-Studie, bei der die Probanden anderen scheinbar immer stärkere Stromstöße versetzten: Sind das auch Helden?

Nein, es reicht nicht zu sagen: ohne mich. Das ist nicht heroisch. Das System macht ja weiter. Ein Held macht sich nicht davon, er verweigert den Gehorsam. In der Milgram-Studie hätte das bedeutet, den Dekan zu informieren und zu fordern, die Studie abzublasen.

In Ihrem neuen Buch "Der Luzifer-Effekt" beschreiben Sie Heldentum als Teil der Lösung. Brauchen wir mehr Helden des Alltags?

Ja, auf jeden Fall. Jeder kann ein Held sein. Man muss nur handeln, wenn es nötig ist. Und zwar zugunsten einer anderen Person oder eines moralischen Prinzips. Aber die meisten Menschen tun das nicht. Denn meistens ist es mit einem persönlichen Opfer verbunden: Man läuft Gefahr, sich zu isolieren, weil die Leute Abweichler nicht mögen, man kann seinen Job verlieren, man kann im schlimmsten Fall sterben. Trotzdem handeln manche und andere nicht. Wir wissen nicht, warum. In unserem Helden-Projekt wollen wir Leute psychologisch darauf vorbereiten, in der Stunde der Wahrheit zu handeln.

Was verstehen Sie unter einem Helden?

In meiner Kindheit waren die meisten Helden Kriegshelden - Männer, die Leute getötet hatten. Aber ein Held kann auch eine allein erziehende Mutter sein, die einen schrecklichen Job als Toilettenfrau macht, um ihre Kinder in die Schule schicken zu können. Das ist ein heroischer Akt: Sie opfern etwas, um jemand anderem zu helfen. Nicht alle Mütter tun das. Ein anderes Beispiel: Für mich ist Mobbing oder Bullying das soziale Böse. Ich möchte Schülern helfen, sich zu wehren: Nicht allein, sondern mit anderen zusammen. Das effektivste Heldentum basierte immer darauf, Gruppen zu bilden. Das hat Gandhi so gemacht und Nelson Mandela auch. Die Schüler sollen dem Bully anbieten: Wenn du aufhörst, werden wir deine Freunde, und wir petzen nicht. Wenn du nicht aufhörst, werden wir alle deine Feinde sein. Das kann funktionieren.

Klingt nicht ganz einfach. Und wenn er nicht aufhört?

(Lacht) Vielleicht sollten ihn dann alle zusammenschlagen?

Hätten Sie selbst das Zeug zum Helden?

Ich denke schon. Ich würde das gerne so sehen, ja. Ich wäre entsetzt, wenn die Situation käme, und ich würde nicht handeln. Ganz wichtig für einen Helden ist es, dazu bereit zu sein, anders zu sein. Ich galt immer als Abweichler. Ich bin bereit, Dinge zu tun, die die Leute seltsam finden.

War Abu Ghraib ein Tabu-Bruch in der Geschichte der USA? Oder war das bereits das Massaker von My Lai in Vietnam?

Abu Ghraib oder My Lai: Man fragt sich doch, wie viele ähnliche Sachen passiert sind, von denen wir nicht erfahren haben. Es gibt viele, viele Fälle auch in anderen Ländern. Auf einer Basis der Air Force im Irak gab es einen Raum, wo Soldaten "Stress abbauen" konnten, indem sie Irakern mit Baseballschlägern die Knochen brachen. Einfach so. Weil sie es konnten. In britischen Gefängnissen im Irak zwangen sie kleine Jungen zu Oralsex untereinander. In Guantánamo beschmierten sie das Gesicht eines Häftlings mit Menstruationsblut. So etwas ist kreativ böse.

Das Böse geschieht überall.

Ja, denken Sie an die Amokläufe in Schulen. Jedes Mal wollen die Leute wissen, was im Kopf des Mörders vorgeht. Nein: Das Muster müssen wir verstehen lernen. Der Koreaner in Virginia, der Weiße in Columbine: ausgegrenzt. ausgelacht, schüchtern, ohne Freunde. Mit dem koreanischen Jungen hatte ein Jahr lang auf dem Campus keiner gesprochen. Was ist das für ein Erziehungssystem, das so etwas zulässt? Daran müssen wir arbeiten. Stattdessen fordern sie, dass alle Studenten eine Waffe bekommen. Was für ein Land!

Was ist Ihre größte Angst?

Dass die Republikaner die Macht in Amerika behalten. Sie zerstören Amerika. Die Angst vor Terrorismus ist schlimmer als Terrorismus. Inzwischen sind all diese faschistischen Methoden, vom Abhören über Guantánamo bis Abu Ghraib, akzeptiert. Und das im Namen der Demokratie.

Interview: Frauke Haß

8.8.08

Panem et circenses

In China wird es heute R O T und vor lauter 8chten wird man die Spiele gar nicht mehr sehen. Die Acht ist die chinesische Glückszahl, so sagt man, deshalb beginnen die Spiele heute am 08.08.08 um 08:08. Und hier Hans Ulrich Jörges Stimme aus Berlin dazu. Man muss nicht mit allem einverstanden sein, was er da sagt, aber so ein wenig Einblick in den IOC und dessen Mitgliederliste zu erhalten ist doch ganz erhellend. 
Na dann - Lasst die Spiele beginnen! 
Und der Besser-Gedopt-Bessere möge gewinnen.

(vielen Dank an H. für den Link mit Hans Ulrich)

7.8.08

Übermorgen startet

George Orwell seinen Blog. Alle, die neugierig sind und Orwells Tagebuch lesen wollen klicken hier und landen....

5.8.08

Wohnungssuche ist GESCHICHTE!!

Der Alptraum ist vorüber - eine Wohnung ist gefunden!!! 

Da kann es einem

ANGST und BANGE werden. Das passiert heute, ist nicht Science Fiction und kein Scherz, sondern die Zeit in der wir leben. Willkommen im gläsernen Universum

4.8.08

Samstag war MoMa-Tag

Hier eine kleine Dame mit großem Interesse.














Es war Samstag. Ich rief den CarService an. Über mir der Himmel - schwarz. Das Auto das kam- schwarz. Wir fuhren los. Es fing zu regnen an. Ich fuhr mit dem südamerikanischen Fahrer über die Manhattan Bridge und aus den Boxen sang Manu Chao Clandestino. Der Fahrer nahm eine Videokamera von der Vorderablage und filmte unsere Fahrt im Regen nach Manhattan. Hinten sitzend und singend - ich, vorne singend - der Fahrer. Er fuhr mich vor die Tür. 
"Hasta luego!" 
"Hasta pronto! Gracias!"

MoMa - die Schlange eeeeeewig lang. Ein Ticket 20 $. Später und das Ticket in der Hand nach den Anstehstrapazen erst in das Café im zweiten Stock. Hier im MoMa ist die ganze Welt anwesend. Die Welt, die es sich leisten kann. Interessanten Menschen. Einige Reinhardts angesehen, Rothkos Farben eingeatmet und vor allem Menschen. Wer es liebt Menschen zu beobachten, sollte sich hier in den Garten setzen. Das letzte Mal das ich das Gefühl hatte mit allen anderen Menschen verbunden zu sein, war im buddhistischen Kloster und jetzt am Samstag im MoMa. Ich werde mich wohl öfter in diesen Garten setzen, meinen Gedanken nachhängen und - Menschen beobachten. Mädchen mit grünen Haaren, alte Männer, die den Mädchen nachschauen und die Mädchen, die wiederum das Nachsehen haben. Familien mit seltsam aussehenden Kindern, die etwas ganz besonderes in sich tragen und bunte, verrückte, strahlende Menschen. 
I love MoMa

1.8.08

Neulich im schönen Hamburg, vielleicht in der Nähe der Alster

Morgens um 10 Uhr wird in Deutschland so manch ein Knoppers zwischen die Zähne in den Mund geschoben. So macht es uns die Werbung vor. Anderswo fünf Stunden früher, auch in Deutschland, wird eine Familie abgeschoben. 
Und hier kommt auch schon der geschäftstüchtige Herr Berger mit seiner bis zum Schluss durchdachten Geschäftsidee. Der Herr Berger denkt sich bestimmt: Na, wenn ich's nicht mache, dann macht es eben ein anderer. Da muss man Herr Berger leider Recht geben und warum, das sieht man hier

Wonach das wohl wieder riecht? Und was bitte trägt Herr Berger unter seiner Mütze?