12.12.13

der Spruch der Woche

the less i know - the better i go 

(author unknown)

8.12.13

WINDSCHIEF B-17

Hat Julius Winsome wirklich einige Jäger erschossen oder denkt er sich das nur aus? Das sollten wir uns von Gerard Donovan beantworten lassen. Wie so vieles andere auch. Auf jede Fall ist es ein Buch, das wir aus mehreren Gründen nicht so schnell vergessen werden. Die Sprache, die Ideen, Shakespeare und etliches mehr. Es geht um Einsamkeit, Liebe, Freundschaft, Vergangenheit, Verlassenwerden, das Alleinsein und das in einer der Situation und Witterung entsprechend passgenau geschneiderten Worte. Julius Winsome, obwohl ein Mörder, wenn er es denn wirklich war, ist trotzdem ein Mensch geblieben, wenn auch wunderlich, aber ein Mensch. Donovan lässt das Ende über Julius Winsome offen und überlässt es uns selbst darüber zu entscheiden, was Julius in nächster Zukunft tun wird. Seine Waffe...hat er mitgenommen.  

Den Januar lassen wir aus und treffen uns im Februar am 07.02.2014 

Die Vorschläge:

C.K. 
Yasushi Inoue - Das Jagdgewehr

M.Ml.
Winfried Georg Sebald - Austerlitz

P.P.
Keith Richards - LIFE 

M.Ma.
Shani Boianjiu - Das Volk der Ewigkeit kennt keine Angst

R. W.
Katherine Kressman Taylor - Adressat unbekannt


und entschieden haben wir uns für 

KRESSMANN TAYLOR - ADRESSAT UNBEKANNT


18.11.13

WINDSCHIEF B - DIE SECHZEHNTE

Alles in allem hat uns Eva vortrefflich DesILLOUZioniert. Aussen, das Cover (schlechtes Foto - aber Sex sells ja bekanntlich) ein neuer Titel (alles scheint schön geordnet), drinnen zwischen den Buchdeckeln - alte Erkenntnisse. 
Der Anfang klingt noch vielversprechend. Wer will schon nicht erfahren wie man einen Bestseller schreibt?! Also der Aufriss scheint gelungen, doch ziemlich bald folgen schon unausgegorene Argumente. Küchenpsychologie lässt grüssen. Wut war bei manchen von uns eine ständige Begleiterin. Aufgesprungen ist die Autorin auf das schlecht ausgearbeitete Trittbrett, das sie nicht aus dem Schatten des Buches treten lässt, welches sie sich zur Grundlage genommen hat.    
Allen gemeinsam: Wir mussten uns ganz schön durch das Buch peitschen. 

Aber je schlechter das Buch um so besser der Abend? Nein, gewiss nicht, aber manchmal eben wohl. Der Kamin brannte, der Wein floss, das Kaninchen war eins meiner besten (man möge mir verzeihen), wenn nicht DAS BESTE, das ich jemals gegessen habe. (Mit grossem Dank an C.K.) 

Alles war hervorragend, bis auf die Tatsache, dass manche gefehlt haben. Nächstes Mal sind wir hoffentlich wieder vollzählig.

Und zwar am 6ten Dezember um 19:00 - Ort ist bekannt.

So! Und nun zu den Vorschlägen:

P.P.:

Kurt Vonnegut - Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug

C.K.:

Gerard Donovan - Winter in Maine

A.K.:

Franz Hohler - Gleis 4

R.W.

Franz Dobler - Letzte Stories


And the winner is: 
Gerard Donovan
 - Winter in Maine






9.10.13

ZITAT

"Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein." 


(Walter Jens) 

8.10.13

sehr WINDSCHIEF B die Fünfzehnte

»Wir entscheiden selbst, wann es weh tut.« So lautet einer der Sätze in Pettersons Buch Pferde stehlen, die uns still werden ließenStill und weit, so wie die Landschaft Norwegens. Still und vorsichtig, so wie die Begegnungen in diesem Land. Es scheint immer genug Zeit vorhanden zu sein. Zeit um Dinge zu tun, diese zu erleben und in jede Ecke zu atmen. Die Geschichte, die Menschen, die Sprache. Alles und jedem in diesem Buch haben wir geglaubt. Mehr davon.

Die Vorschläge für das uckermärkische Treffen: Zeit und Ort sind bekannt.

Eva Illouz - Die neue Liebesordnung

Joseph Roth - Das falsche Gewicht

Marc Fischer - Die Sache mit dem Ich

Stephen Grosz - Die Frau, die nicht lieben wollte

und der Gewinner ist...

eine Gewinnerin:


Eva Illouz - Die neue Liebesordnung




















DAS Rezept des Abends, das jede haben wollte:

Koriander, sehr viel Ingwer, Zitronengras, Frühlingszwiebel, Chili, das alles sehr klein schneiden, nix Zauberstab, dazu Limonensaft, etwas Olivenöl und den Lachs. In dem Fall waren es etwa 400 Gramm.


Fertig!



















(Photo © Martin Mlecko)

2.9.13

WINDSCHIEF B - 14

Der Sommer hat die Windschiefen verschluckt und gibt sie im Oktober hoffentlich wieder frei. Genau genommen am 04.10.2013

Das Buch bleibt: 

Per Petterson - Pferde stehlen   

5.8.13

WINDSCHIEF B DIE DREIZEHNTE

Omka, so heißt die Hauptfigur in Aschenwalds neuem Roman. Es ist der Name einer einsamen und kranken Frau. Die Diagnose könnte Psychopathie heißen. Und da üblicherweise Psychopathen die Fähigkeit haben andere in ihre Welt einzusaugen, wenn sie einen für irgendwas brauchen, sickern auch wir als Leser in Omkas kranke Welt, beobachten unter anderem ihren Mann, der alle roten Lampen übersieht, die das Schreckliche ankündigen. Barbara Aschenwalds Protagonistin ist keinem von uns sympathisch. Niemand in diesem Roman ist es, aber faszinierend und interessant sind sie allemal. Genug, dass man mehr wissen will und weiter liest. Weiter bis zum bitteren Ende, das man schon längst vorausahnte. 

P.S. Und hier könnt ihr lesen, wie man Psychopathen erkennt, denn man weiß ja nie wo man ihnen begegnet. 

Und ganz unpsychopathisch ging das heiße, dreizehnte Windschiefentreffen in der Hauptstadt ins Land.  
  
Zu unserem nächsten Treffen am 30ten August haben wir folgende Bücher vorgeschlagen:

P.P.

R.W. 

C.K.

M.Ml.



Und der Gewinner ist:







(bitte beachtet, dass das kleine, hübsche Cover im Fischerverlag erschienen ist) 










3.7.13

F.K's. 130 ter Geburtstag

the one and (l)on(e)ly unforgotten

Franz Kafka
(photo ©unknown)


9.6.13

1 Jahr Windschief B12 (ist ein Vitamin)

Im Vorübergehen, einfach so, singt ein Junge ein Lied „Gin a body catch a body, comin’ through the rye.“ Holden hört ihm zu und es gefällt ihm. Doch scheint der kleine Junge den Text nicht richtig wiederzugeben, denn richtig würde es heißen „Gin a body meet a body, comin’ through the rye“. Aber was für die Anderen richtig zu sein scheint, ist für Holden meist falsch und unerträglich verlogen. Er besteht darauf, dass es fangen in der Strophe und nicht treffen heißt. Salinger greift dieses Missverständnis seines Protagonisten auf und macht daraus den Titel für ein Buch, das wir und einige Millionen anderer gerne gelesen haben. Der Fänger im Roggen. 
Wir waren uns fast alle darüber einig, dass sich das Buch als Schullektüre nur bedingt eignet, weil darin mehr steckt, als nur die Beschreibung eines Jugendlichen in der Pubertät. Doch diejenigen, die das Buch gerne gelesen haben, mochten Holden, der das unangenehm Schlummernde in der Tiefe erkannt hat. Manchen war das Leben eines einsamen Teenager in den U.S.A des Jahres 1949 kein Thema, das sie durch das Buch gleiten ließ. Aber alles in allem, war es das Buch wert gelesen zu werden, bloss eine Frage blieb unbeantwortet: Wo bleiben eigentlich die Enten aus dem Central Park im Winter? Oder so.
Aber bevor uns die Frage zu lange beschäftigt, befassen wir uns lieber mit den neuen Vorschlägen des Sommers zum nächsten Treffen am 05ten Juli.

A.B.
Kaltblütig - Truman Capote

M.Ma.
Der Untertan - Heinrich Mann (sprengt die maximale Seitenzahl um Universen)

M.Ml.
Der Pistoleiro-Die wahre Geschichte eines Auftragsmörders - Klester Cavalcanti

C.K.
Omka - Barbara Aschenwald

R.W.
Die Transparenz des Bösen - Jean Baudrillard 


und es endete ganz böse - denn wir entschieden uns für:

Barbara Aschenwalds - Omka





und hier liest die Autorin höchstpersönlich


4.6.13

in the summertime

when the weather is hot 
























i find peace in the rain

25.5.13

we love AI!!!!!!!!!!!!!!!!!

Für alle, die des Chinesischen nicht mächtig sind die Übersetzung des gesungenen Textes.


6.5.13

WINDSCHIEF B 11

Die einen haben es. Die anderen nicht. Hannah Arendt hatte es. Die Gabe zu denken, zu verstehen und Interesse nach mehr Erkenntnis zu wecken. Präzise und klar schrieb sie über das Unbegreifliche und nahm uns mit auf die Reise. Ein Trip durch die politische Theorie schnell und ohne Wiederkehr. Über das Böse hat uns angefixt. Viele Fragen wurden beantwortet und noch mehr Fragen sind geboren. Eine Tür öffnete sich und drei neue tauchten auf. Und deshalb...

Wir kriegten des Bösen nicht genug und suchen weiter. Nämlich nach der Fata Morgana des Absolutbösen. Wo residiert es? Und wer ist ihr Herrscher?  

Deshalb bitte zum nächsten Mal ein Buch zum Thema DAS BÖSE vorschlagen, was ihr gerne zum übernächsten Treffen lesen wollt. 


Ein Herr Johann Gottfried Seume sagte mal: Da wo man singt, da lass Dich ruhig nieder, denn böse Menschen haben keine Lieder.

(Kein Wunder, das man Seume nicht kennt, denn wenn er nur Bonmots solcher Couleur von sich gab...dann...kein Wunder)

Aber der von uns allen gesungene absolut böseste Ohrwurm des Abends war der mit dem vielversprechenden und alles erklärenden Titel(© M.Ma.): Déjà vu -  ich hab' Dich sofort erkannt. 

Danach war alles Böse verflogen und es kamen die guten Vorschläge für das nächste Treffen zum Vorschein.


A.B.

Roberto Bolaño - Die Nöte des wahren Polizisten

M.Ml.
Warhol-Capote - Ein Sonntag in New York

C.K.
Sherwood Anderson - Winesburg, Ohio
neue Regel: Wir haben uns darauf geeinigt, dass dasselbe Buch höchstens 25 mal vorgeschlagen werden darf

M. Ma.
Jerome David Salinger - Der Fänger im Roggen


R.W.
Vladimir Sorokin - Der Schneesturm


und entschieden haben wir uns für

J. D. Salinger - Der Fänger im Roggen 





nächstes Mal, hoffentlich vollzählig, 
sehen wir uns am 
07. JuNi 2013 um 19:00 
Ort: bekannt

25.4.13

Ella Fitzgerald

Born on April 25, 1917, in Newport News, Virginia, USA. 
Happy B-DAY dear Ella.



10.4.13

very very dark















DEFACED: Anti-Margaret Thatcher graffiti adorned a wall in Belfast, Ireland, Tuesday. The former prime minister died on Monday, at age 87. (Peter Morrison/Associated Press)

der Hund im Sturm

















(DANK an M.Ml.)

Inspiration

Hier einige Bücher, die es sich vielleicht lohnt zu lesen. 
Check it out!

8.4.13

WINDSCHIEF B10

Der Schaum der Tage. Diesmal bleiben mir die Worte ... weg. Mancher mochte es, der andere nicht. Den einen ekelte es, den anderen inspirierte es. Der Abend selbst war durchwegs inspirierend. Wir freuen uns bereits auf den nächsten. 

Neue Regel: Jede/r muss das Buch zum nächsten Treffen lesen. Es gibt kein Entkommen mehr.

Neue Idee: das Buch, das man zum nächsten Mal vorschlägt, wird mitgenommen, in der Runde vorgestellt und der erste Satz daraus vorgelesen. 


Bücher, die zum nächsten Treffen am 03 Mai 2013 - Ort: bekannt - Zeit auch gelesen werden wollten.

A.K. und C.K. hatten das gleiche Buch vorgeschlagen:
Judith Schalansky - Der Hals der Giraffe

J.V. 
Jean Paul Sartre - Der Aufschub

M.M. 
Hannah Arendt - Über das Böse

R. W.
Aleksandar Tisma - Die wir lieben

Wir haben uns auf Hannah Arendt geeinigt und sind sehr gespannt was das Böse ist.



21.3.13

Beethoven

man beachte den Zigarettenkonsum

Das nenn' ich

vielleicht WINDSCHIEF

4.3.13

WINDSCHIEF B9

Dawlatow packte über sein Leben in der Sowjetunion aus und wir durften ihm dabei zusehen. Seine Erzählungen aus dem beklemmenden Russland der 70iger Jahre, die fälschlicherweise ein Roman sein sollten, so stand es auf dem Buchumschlag, ließen den einen und den anderen mal mehr und mal weniger kalt. Da konnte auch der Alkohol, der in seinen Beschreibungen reichlich floss, nichts daran ändern. Niemand hat es bedauert das Buch gelesen zu haben, doch für mehr Dowlatow, konnte sich von uns keiner erwärmen. Nicht nachvollziehbar und fremd war vieles wovon er sprach. Sogar dann, wenn man aus diesem Land kommt, das so, wie Dowlatow es noch kannte nicht mehr existiert, und man es besser verstehen könnte, blieb er einem etwas schuldig. Manchmal reicht ein Paar grüner Polyestersocken nicht aus, dass ein gutes Buch daraus wird.
  
Der Abend verlief bei Suppe (DANKE an M.Ma. ein minestronisches Meisterwerk)und Wein sehr abwechslungsreich und ließ uns viele Themen anreißen und dementsprechend vielseitig sind die Vorschläge für das nächste Treffen.

05. April 2013 um 19:00 Uhr - Ort...bekannt

C. K.
Boris Vian - Der Schaum der Tage

Shereen El Feki - Sex und die Zitadelle - Liebesleben in der sich wandelnden arabischen Welt 
lief ausser Konkurrenz und muss beim nächsten Mal besprochen werden wann wir es lesen wollen (weil über 400 Seiten)(großes DANKESCHÖN an C. für diese Anregung, das Suchen und das Finden)

R.W
Noam Shpancer - Der gute Psychologe

J.V.
Miljenko Jergovic - Freelander

A.K.
Necla Kelek - Die verlorenen Söhne

M.M.
Marc Fischer - Die Sache mit dem Ich

A.B.
David Benioff - Die Stadt der Diebe

M.Ma.
Frans de Waal - Primaten und Philosophen

P.P
Vea Kaiser - Blasmusikpop



and the "nextbest" book is:  Boris Vian - Der Schaum der Tage


















Der Satz des Abends (mit Dank an M.M.)

Verrückte Welt - Pferde in der Lasagne und alle reden mit sich selbst

4.2.13

WINDSCHIEF B8

Lieber Lew Nikolajewitsch, was für ein dünnes Büchlein, aber was für ein grandioses Vermächtnis. Es beginnt mit "Die Lebensgeschichte von Iwan iljitsch war die einfachste, gewöhnlichste und gleichzeitig schrecklichste gewesen." Und dann öffnen Sie eine Tür, lieber Lew Nikolajewitsch in das Innerste eines Menschen. Was könnte intimer sein als das langsame Sterben? Das Dahinsiechen eines Mannes, der noch nicht einmal fünfzig Jahre werden durfte. Der Versuch das Leben auf seine Weise zu leben damit es sich gelohnt hat. Damit es richtig  ist. Doch obwohl Iwan Iljitsch es sehr versucht hat, stellt er am Ende fest, dass es ihm nicht gelungen ist und es endet mit „Der Tod ist zu Ende, sagte er sich, er ist nicht mehr. Er schöpfte Luft, blieb mitten im Atemzug stecken, streckte sich aus und starb.“
Die Windschiefen knien vor Ihnen nieder. So sehr hat uns dieses Buch berührt und zum Nachdenken angeregt. Unendlich viel an Weisheit beherbergen diese Zeilen und als Sie sie zu Papier brachten, waren Sie im gleichen Alter wie Iwan Ilijitsch. 
Iwan Ilijitsch wollte leben - um jeden Preis - Edouard Levé war gerade 42 als er es nicht mehr wollte. Sein Buch öffnet auch eine Tür in das Innerste eines Mannes, der sich am Anfang erschießt. Das Du des Freundes, den er in "Selbstmord" beschreibt wird mit jeder Zeile immer mehr zu seinem Ich. Mit Deinem Buch, Edouard, hast Du uns zu Komplizen gemacht. Zu Voyeuren und hinterließest uns mit einer Ladung Wut im Bauch. Aber wir haben es nicht mit einer Zeile bereut es gelesen zu haben. Der Abend war lang, ein wenig nachdenklich, die Diskussion angeregt und alles in allem sehr, sehr schön. Wir freuen uns auf das nächste Mal.

Und jetzt zu den Vorschlägen für das Treffen am 01.03.2013 


A.K.
Florian Illies - 1913

M.M. 

Leanne Shapton - Bahnen ziehen

R.W.

Sergej Dowlatow - Der Koffer

P.P.

Jakob Arjouni - Bruder Kemal

A.B. 

Maxim Leo - Haltet euer Herz bereit

C.K.

Peter Handke - Die Angst des Tormanns beim Elfmeter

M. Ma.

Andreas Stichmann - Das große Leuchten

Wir haben uns für Sergej Dowlatow entschieden, der uns einen Blick in seinen Koffer gewährt.



3.1.13

Provokation

"Provokation ist ein Prinzip der Lebendigkeit."  
(Jacques Daniel Michel Piccoli)