23.2.16

WINDSCHIEF 38

Gespenstisch klar umschreibt Houellebecq, wie schnell sich die Welt in der man es sich nett und warm eingerichtet, verändern kann. Es sind immer wieder die gleichen Mechanismen. Und obwohl wir denken das Räderwerk zu kennen, wissen wir darüber nur scheinbar etwas, denn ansonsten würde sich das Schreckgespenst - unter anderem auch das des Opportunismus, der das Grausame erst möglich macht - sich nicht stets wiederholen. 

Viel ist über Michel Houellebecqs Unterwerfung geschrieben und gesagt worden.

Deshalb nur noch dies: Wer das Buch noch nicht gelesen, sollte es nachholen. So bestechend einfach und klar. Ob es wichtig ist? Nun ja, vielleicht?! Aber - hoffentlich nicht.


Nächstes Treffen ist am: 04.03.16
Uhrzeit: 19
Ort: bekannt
Buch?: Auch bekannt - (siehe Eintrag vom 09.02.16)

9.2.16

ein Stück unverdauter Geschichte


Afghanistan 1978 - die DVA (Demokratische Volkspartei Afghanistans) eine Partei kommunistischer Prägung - übernimmt die Macht. Sie orientiert sich stark am Modell des Ostblocks und seine Anhänger suchen dort ihre Inspiration. Die angestrebte Säkularisierung missfällt den Mudschahiddins. Einige Staaten, auch die der NATO, füttern die, die den "heiligen Kampf" betreiben politisch, ideologisch und finanziell. Es kommt zum Bürgerkrieg. Die afghanische Führung fürchtet um ihre Macht und bittet die Sowjetunion um Hilfe. Sie wird gewährt. 1979 marschieren die Truppen der Sowjetarmee ein. Neun Jahre wird dieser Krieg, der nicht zu gewinnen ist, dauern. Mit den Panzern fuhr man herein und manch einer wurde in einem Zinksarg herausgefahren. Deshalb nannte man sie Zinkjungen. Alexijewitsch verschafft ihnen, mit erstickender Kraft, Gehör.

"Die Bücher, die ich schreibe, sind Dokumente und Zugleich mein Bild der Zeit. Ich sammle Details und Gefühle nicht nur aus einem einzelnen Menschenleben, sondern aus der ganzen Atmosphäre der Zeit, aus ihrem Raum, ihren Stimmen. Ich erfinde nichts, ich dichte nichts dazu, ich setze das Buch aus dieser Wirklichkeit zusammen." 

(Swetlana Alexijewitsch)


1.2.16

und eine kleine Blume

A portrait of Hans Christian Andersen by Karl Hartmann.
Detail of a portrait of Hans Christian Andersen
by Karl Hartmann.
Photograph: Archivo Iconografico, SA/Corbis

"Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu."

Hans Christian Andersen