4.6.23

WINDSCHIEF B108

Um welches Buch ging es am 02. Juni?

Sich lichtende Nebel

Wer hat es geschrieben?

Christian Haller  

Um was ging es im Buch?

Physik, Quantenmechanik, Freundschaft, Liebe, Irrungen und Wirrungen, Heisenberg. Ganz schön nebulös das Ganze.  

Was denken wir?

Von - eine völlig neue Art die Literatur mit Wissenschaft zu verknüpfen sei es (wenn das viele Experten behaupten, so muss es schließlich stimmen ;) - habe nichts verstanden und  #@=>$$ :-()! - war alles dabei. Das hielt uns ganz schön auf Trab.

Hier noch eine Gastkritik von G. B. - Dankeschön dafür.

Abwechselnd im Buch tauchen 2 Protagonisten auf, die sich gar nicht kennen und nichts miteinander zu tun haben.
Der Leser muß aber in den kleinen Kapiteln immer abwechselnd den einen und dann den anderen beobachten. Da diese beiden so gesichtslos sind, muß man sich Mühe geben, sie zu erkennen. Beide Männer sind farblos, blaß, uninteressant. Der eine ist ein emeritierter  Professor, er heißt Helstedt, der andere bleibt namenlos "der junge Wissenschaftler". Nach 2/3 des Buches erfährt man , dass der junge Wissenschaftler " leicht krauses, zurückgekämmtes Haar" hat.
Der Professor hat eine seltsame visionäre Erfahrung gemacht, die ihn sehr beschäftigt und für die er eine Erklärung sucht. Der junge Wissenschaftler sucht, wie andere Physiker auch, nach einer mathematischen Formel für die Widersprüche zwischen den im Experiment beobachteten Bahnen mit dem bisher gültigen Atommodell.

In den vielen kurzen Kapiteln benennt der Autor immer wieder diese beiden Probleme, ohne dabei detaillierter zu werden. Ja, sie werden echohaft wiederholt. Die beiden Männer sind auf ihrer Suche, aber es fehlt die Beschreibung ihrer Passion, ihrer Faszination für diese Suche.
Der alte Professor sucht Gespräche mit anderen über sein entdecktes Phänomen, stößt dabei aber auf wenig Verständnis.
Der Junge zieht sich auf eine Insel zurück und brütet am Schreibtisch über eine Lösung. Bei ihm taucht der Gedanke auf, daß die Forschung ähnlich ist, wie das Bergwandern im Nebel: Manchmal lichtet sich unerwartet der Nebel und etwas zuvor Schleierhaftes wird klar erkennbar.


Das Buch ist leider völlig uninteressant geschrieben. Sowohl die zu erforschenden Phänomene bleiben plakativ und werden mit immer gleichen Worten für den Leser auch nicht reizvoller.
Und die beiden Männer bleiben ebenfalls uninteressant, weil ihre Eigenschaften, ihre Motive, ihre Geschichte, ihre Emotionen nicht erwähnt werden.
Die Tatsache, dass in der Wissenschaft der Erkenntnisprozeß schwierig ist, manchmal Irrwege eingeschlagen werden, manchmal wieder Rückschläge sind, ehe eine bahnbrechende Erkenntnis auftaucht, wäre durch den Titel des Buches gut beschrieben gewesen.

Fazit: 

U. J. liebte das Buch S. B. ganz das Gegenteil - alle Anderen waren irgendwo in der Mitte. A. P. konnte sehr gut damit ausruhen. R. W. hat kaum etwas kapiert. So auch P. P. A. B., C. K. wollten es nochmal lesen, denn je länger wir uns stritten wuchs der Wunsch danach. J. K. wollte es noch zu Ende lesen.

Aaaaaaber der Abend war, von einer Null bis zu Zehn, eine dicke und unterstrichene 9. Mit anderen Worten ein großes Geschenk. DANKE an alle Beteiligten. Nächstes Mal hoffentlich wieder vollzählig.


Und hier sind sie - unsere Vorschläge zum nächsten Treffen 

am ersten September um c.t. 19:oo - denn im Juli und August ist SOMMERPAUSE:


C. K. - John Irving - Der letzte Sessellift

S. B. - Truman Capote - Andere Stimmen, andere Räume

P. P. - Benjamin Labatut - Das blinde Licht

U. J. - Jarka Kubsova - Bergland

A. B. - Kim Stanley-Robertson - Das Ministerium für die Zukunft

A. P. - Nastassja Martin - An das Wilde glauben

R. W. - Fjodor M. Dostojewski - Weiße Nächte oder hier online

J. K. - Jonathan Franzen - Crossroads


Das Etwas-dickere-als-sonst-Gewinnerbuch ist:

JONATHAN FRANZEN - CROSSROADS