28.6.17

WENN ES




















"Wenn es zum Auftrag gehört bin ich durchaus imstande, hin und wieder mal ein Buch zu lesen."


Philip Marlowe in Der lange Abschied 
von Raymond Chandler

19.6.17

WINDSCHIEF B50



Um welches Buch ging es am 16.Juni?




Über den Autor:

Im August 1966 wird Robert Seethaler in Wien geboren. Er ist Schriftsteller, Drehbuchautor und Schauspieler.


©ZG
















Kurz zusammengefasst:

Es ist das Jahr 1937. Franz Huchel ist Siebzehn. Er lebt mit seiner Mutter in Österreich auf dem Land. Es herrscht Armut und ihretwegen fällt die Entscheidung. Franz muss weg nach Wien um eine Lehre in einer Trafik anzufangen. Es beginnt ein ihm unbekanntes Leben in der Fremde der Großstadt. 
In der Geschichte geht es um seine erste Liebe zu einer Varietétänzerin um kluge Gespräche mit Sigmund Freud, dem "Deppendoktor", der sich in der Trafik mit Zigarren eindeckt um das Leben an der Seite mit dem fordernden Trafikanten, der sich dem heilhitlernden Mob entgegenwirft um die sich ringsherum langsam zuziehende Faschistenhölle und die darin nach Luft japsende, sterbende Menschlichkeit.      


Warum sollte man das Buch lesen?

Seethaler hat die Gabe uns leicht und gekonnt inmitten eines der finstersten Kapitel der europäischen Geschichte die Umstände fühlen zu lassen. Chapeau!


Atmosphäre:

beklemmend menschlich und - beklemmend unmenschlich


Die ersten Sätze:

An einem Sonntag im Spätsommer des Jahres 1937 zog ein ungewöhnlich heftiges Gewitter über das Salzkammergut, das dem bislang eher ereignislos vor sich hin tröpfelnden Leben Franz Huchels eine ebenso jähe wie folgenschwere Wendung geben sollte.


Zitat aus dem Buch:

Freud versuchte ein Lächeln, strich sich dann zerstreut mit den Fingern durch die Haare, nahm seinen Hut vom Knie, setzte ihn auf den Kopf und erhob sich von der Bank.
“Ich glaube, für heute haben wir genug geredet. Bald geht die Sonne unter. Und wer kann schon sagen, ob sie jemals wieder aufgeht.“


Unser Fazit:

Ein Buch zum Weinen schön - so dachten fast alle. Beim Denken allein blieb es nicht, denn einige weinten tatsächlich. 
Es geht um das Menschsein, -bleiben, -werden und das in sehr finsteren Zeit.



********************************************************

Und hier die Buchauswahl zum nächsten Treffen nach der SOMMERPAUSE

J.K.
Ian McEwan - Honig

C.K. 
Julian Barnes - Der Lärm der Zeit

K.D.
Juli Zeh - Nullzeit

U.J.
Raul Zelik - Der bewaffnete Freund

A.P.
Bov Berg - Auerhaus

A.B.
Eugen Ruge - In Zeiten des abnehmenden Lichts

P.P.
Toni Morrison - Gott, hilf dem Kind

R.W.
Dorothy Parker New Yorker Geschichten


Es kam zum Patt zwischen Eugen Ruge und Dorothy Parker - gewonnen hat . . .





Dorothy Parker – New Yorker Geschichten 

Kurzgeschichten
Original: The Portable Dorothy Parker
Aus dem Amerikanischen von Pieke Biermann, Ursula-Maria Mössner
Taschenbuch
432 Seiten 
ISBN: 978-3-0369-5951-1 
13,00 EUR


Nächstes Treffen ist am:
Freitag, den 4. August 2017
19:00 c.t.
am bekannten Ort

4.6.17

NEUER STOFF



Hier der Link zum Interview auf Sternstunde Philosophie