9.9.21

WINDSCHIEF B94 - ZOOM14

 Um welche Bücher ging es am 03. September?

1.  DAS ATTENTAT

Wer hat's geschrieben?:

HARRY MULISCH



















War einer der großen, holländischen, modernen Autoren.

Kurze Zusammenfassung des Buches:
Holland. Winter. Das Jahr 1945. Der 12-jährige Anton verbringt mit Bruder und Eltern einen gewöhnlichen,  tristen, kalten Winterabend im Haus seiner Familie - bis draussen auf der Straße Schüsse fallen. Es wird ein Attentat auf einen allen bekannten Nazikollaborateur verübt. Danach wird alles anders in Antons Leben. Die Antwort der Nazis erfolgt prompt. Die Dinge nehmen ihren willkürlichen Lauf. Das Haus in dem der Junge mit seiner Familie lebt, wird niedergebrannt. Die Eltern verschleppt. Der Bruder flüchtig. Es stellt sich heraus, dass Anton als Einziger diese Nacht überlebt. Unterschlupf und ein neues Zuhause findet er bei Onkel und Tante. Anton Steenwijk wird Arzt und interessiert sich nicht sonderlich für Politik, wenn da nicht diese laute, immerwährende Stimme der Erinnerung wäre, die ihm keine Ruhe gibt. 

Unser Fazit:
Packend, facettenreich, gut beobachtet und gekonnt erzählt.

Mein Fazit:
Die Quintessenz: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen." (Adorno)

Denn lebt man im Faschismus, muss man die Falschheit des Lebens und deren Auswirkung nicht begründen. In diesem System ist dieser Satz sogar fälschungssicher. Darüber schreibt Mulisch in "Das Attentat". 


&

2. DIE STRASSE

Wer hat's geschrieben?

CORMAC MCCARTHY - 

ist ein amerikanischer, preisgekrönter Autor. Er wurde 1933 in Providence, Rhode Island geboren. Heute lebt er in New Mexico und schreibt dort. 


















Kurze Zusammenfassung des Buches:
Die Erde ist fucked. Die Natur tot. Keine Sonne mehr. Alles Grau im dreckigen Grau. 
Ein namenloser Vater und sein Sohn genauso ohne Namen sind auf dem Weg nach Süden. Keiner weiß wie lange bereits und weshalb. Irgendein Verspechen ist daran gebunden, das auch niemand kennt. Wahrscheinlich nur ein Gerücht. Die Menschen hungrig auf der Suche nach Essbarem. Kannibalismus ist Alltag geworden. Pures nacktes Überleben - ohne jegliche Hoffnung. Aber sie stirbt ja bekanntlich zuletzt. 
      
Unser Fazit:
Manche waren nicht in der Lage dieses Buch zu Ende zu lesen. Ein Zeichen dessen, dass McCarthy den Nerv getroffen hat. Dafür gab es den Pulitzerpreis. 

Wir sind klüger geworden und werden daran denken die nächste Sommerpause mit dem Leben zugewandter Lektüre zu verbringen. 

Mein Fazit:
Starker Tobak. Nix für schwache Nerven. Dagegen ist "The Walking Dead" eine Serie für die ganze Familie.

Die Vorschläge zum nächsten Treffen 
am 01. Oktober um c.t. 7 p.m. 

P. P.

S. B.

R. W.

D. E. 

C. K.

U. J.

A. P.


Uns war wohl nach Reisen und wir entschieden uns für:

STEFAN ZWEIG - MAGELLAN



1.9.21

SEPTEMBER - GRAUES LAND

Graues Land

Wolken in dämmernder Röte
droh'n über dem einsamen Feld.
Wie ein Mann mit trauriger Flöte
geht der Herbst durch die Welt.

Du kannst seine Nähe nicht fassen,
nicht lauschen der Melodie.
Und doch: in dem fahlen Verblassen
der Felder fühlst du sie.

Stefan Zweig
(1881 - 1942)