5.3.24

WINDSCHIEF B113

Um welches Buch ging es am ersten März?

Genie oder Monster?  Von der Schwierigkeit Künstler und Werk zu trennen

Englischer Titel: Monsters 

übersetzt aus dem Amerikanischen von Violeta Topalova


Wer hat es geschrieben?

Claire Dederer kam in Seattle 1967 zur Welt.

Sie ist Buchkritikerin, Essayistin und Reporterin.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Worum ging es in dem Buch?

Wenn es doch bloß so einfach wäre - gut - schlecht, schwarz - weiß, Genie - Monster. Aber ist es nicht changierend und deshalb nicht einfach zu beantworten? Auf diesen Trip schickt uns Claire Dederer. Nun, eigentlich lässt sie uns ihren subjektiven Gedanken folgen. Sie führt eine Selbstbefragung und versucht dabei herauszufinden, wie man über jemanden urteilt, der Schreckliches getan hat. Ist es o.k. Polanskis Filme zu sehen? Oder Michael Jacksons Songs zu hören oder Nabokovs Roman Lolita zu lesen?

Auf jeden Fall bietet dieses Buch eine gute Gelegenheit uns an die eigene Nase zu fassen. Die Perspektive, dass der "Konsum" von Kunstwerken eines umstrittenen Künstlers eine Gelegenheit bietet, über die Komplexität der menschlichen Natur und die Spannung zwischen Kreativität und Moral nachzudenken. Wir erfahren mehr über Virginia Woolf, Picasso, Richard Wagner, Woody Allen und viele andere, die Großartiges geschaffen und Widerwärtiges getan haben.

 

Was dachten wir?

Auch nach der Lektüre dieses Buches bleibt eine eindeutige Antwort  aus.


Wem schenken?

Allen, die mehr über Kunst und menschliche Abgründe erfahren wollen.   

 

Und hier zu den Vorschlägen zum nächsten Treffen am 05.04. um c.t. 19:00

 

S.B.: Abraham B. Jehoschua -  Die Passion des Personalbeauftragten

P.P.: Doris Lessing - Das goldene Notizbuch

J.K.: Cho Nam-Joo - Kim Jiyoung, Geboren 1982

R.W.: Kira Yarmysch - DAFUQ

A.B.: nächstes Mal nicht dabei

K.M.: nächstes Mal nicht dabei

 

aaaaaand the winner iiiiiis:

Cho Nam-Joo - Kim Jiyoung, Geboren 1982




4.2.24

WINDSCHIEF B112

Um welches Buch ging es am 02. Februar?

Jeder von uns bewohnt die Welt auf seine Weise

Wer hat es geschrieben?

Jean-Paul Dubois ist ein französischer Schriftsteller, der für den oben genannten Roman 2019 den Prix Goncourt erhielt.

 

Der Inhalt des Buches

Der Roman "Tous les hommes n'habitent pas le monde de la même façon" von Jean-Paul Dubois erzählt die Geschichte des Gefängnisinsassen Paul Hansen, der uns sein Leben in Form von Erinnerungen und Reflexionen auf eindrückliche Weise nahebringt. Warum sitzt ein gänzlich durchschnittlich anmutender Mann im kanadischen Knast? Was führte dazu?

Das Buch beginnt mit Pauls, so heißt der Protagonist, Verurteilung. Während seiner Haftstrafe blickt er auf das Geschehene und das Gegenwärtige.

 

Der Roman zeichnet sich durch einen tiefen Einblick in seine Gedankenwelt aus, während er versucht, die Ereignisse seines Lebens zu verstehen und mit seiner schmerzhaften Vergangenheit ins Reine zu kommen.

Dubois schreibt mit einer feinen Mischung aus Melancholie und Humor und erzählt eine eindringliche Geschichte über die Komplexität menschlicher Beziehungen und die Herausforderungen des Lebens.

Übersetzung: Aus dem Französischen von Nathalie Mälzer und Uta Rüenauver 

 

Zitat:

Die Haft zieht die Tage in die Länge, streckt die Nächte, dehnt die Stunden, verleiht der Zeit eine breiige, angeranzte Konsistenz. Jeder hier hat das Gefühl, sich in einem zähen Schlamm zu bewegen, aus dem er sich bei jedem Schritt herausziehen muss, mit aller Kraft darum kämpfend, nicht im Selbstekel stecken zu bleiben. Das Gefängnis begräbt uns bei lebendigem Leib. Die mit kurzen Strafen können Hoffnung haben, die anderen befinden sich bereits im Massengrab.


Unsere Meinung:

Selten waren wir uns so einig darüber, dass uns ein Buch wirklich gut gefallen hat. Jedenfalls: Ein Buch zum Weiterschenken.


Unsere Buchvorschläge:

S. B. - Stefan Zweig - Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau

J. K. - kein Vorschlag 🙊

R. W. - Claire Dederer - Genie oder Monster

P. P. - kein Vorschlag 🙊

A.B. - nächstes Mal nicht dabei 😞

A.P.  - nächstes Mal nicht dabei 😞


und die Gewinnerin (per geheimer Zettelwahl und 5:1) zum nächsten Treffen am 01. März um c.t. 19:00 - ist:

Claire Dederer - GENIE ODER MONSTER


 

6.1.24

WINDSCHIEF B111

Um welches Buch ging es am 05.01.2024?

Der dritte Mann 

Wer hat es geschrieben?

 


















Graham Greene war ein britischer Schriftsteller. Er wurde am 2. Oktober 1904 geboren und starb am 3. April 1991. 

Man lobt ihn oft für seine Fähigkeit, komplexe Themen geschickt in Geschichten zu packen. Seine Protagonisten werden häufig von moralischen Konflikten geplagt, die sie vor schwierige Entscheidungen stellen.

Eines seiner bekanntesten Bücher ist "Der dritte Mann", berühmt geworden durch den gleichnamigen Filmklassiker. Sagenhaft. Ein Schwergewicht des Film Noir. Orson Welles macht Harry Lime unvergesslich und Harry Lime - Orson Welles.

Um was ging es im Buch?

"Der dritte Mann" erzählt die Geschichte des Schriftstellers Holly Martins, der in das vom Krieg zerstörte Wien der Nachkriegszeit reist, um seinen alten Freund Harry Lime zu besuchen. Dort erfährt er, dass Lime bei einem mysteriösen Unfall ums Leben gekommen ist. Die Geschichte behandelt Themen wie Verrat, Freundschaft und Moral in einer zerrütteten und von Korruption gezeichneten Gesellschaft.

Wenn dieses Buch in einer Musik zusammengefasst werden könnte, wäre es selbstverständlich DAS HIER.

Was wäre noch zu sagen? 

Ein nahezu klangloses Buch schmolz man in einen Klassiker der Filmgeschichte um! Und was dieses Buch besonders macht, ist uns einen eigenen Film vor unserem geistigen Auge entstehen zu lassen. Das schafft Greene. 


Die Vorschläge zum nächsten Treffen am 02.02.2024 um c.t. 7 p.m.:

A.B.: Anna Kim - Geschichte eines Kindes

D.E.: Elif Shafak - Unerhörte Stimmen (leider tsu fätt)

K.M.: Jiddu Krishnamurti - Über Leben und Sterben

S.B.: Raymond Queneau - Das geheime Tagebuch der Sally Mara

P.P.: Ta-Nehisi Coates - Zwischen mir und der Welt

J.K.: Dalia Owens - Der Gesang der Flusskrebse (leider tsu fätt aussi)

R.W.: Jean-Paul Dubois - Jeder von uns bewohnt die Welt auf seine Weise


Und das Gewinnerbuch (gibt es auch als Hörbuch) ... IST DAS:

Jean-Paul Dubois 

Jeder von uns bewohnt die Welt auf seine Weise

2.12.23

WINDSCHIEF B110

Um welches Buch ging es am 01. Dezember, unserem letzten Treffen im Jahr 2023?

YOGA

Wer hat es geschrieben?

Emmanuel Carrère, geboren am 9. Dezember 1957 in Paris, ist ein bekannter französischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur. Er studierte an der École pratique des hautes études in Paris und begann seine Karriere als Journalist für verschiedene Zeitschriften.

Sein literarisches Werk umfasst eine Vielzahl von Genres, darunter Romane, Sachbücher und Drehbücher. Er ist bekannt für seine einzigartige Mischung aus Fakten und Fiktion und er ist ein Meister des persönlichen Erzählens, der seine eigenen Erfahrungen und Gedanken in seine Texte einfließen lässt.

Wer hat es übersetzt?

Claudia Hamm

Um was ging es im Buch?

Anfänglich möchte der Autor über sein Yoga-Retreat schreiben. Über das Meditieren über den Weg zu sich selbst und einen Schritt in Richtung Nirwana (vielleicht) - doch G'tt hatte etwas anderes vor und ließ den Terroranschlag auf Charlie Hebdo zu. Und dann veränderte sich Carrères Plan sehr unsanft. Von diesem schrecklichen Ereignis tief erschüttert, einer Carrères Freunde wird ermordet, guckt E. C. in seinen eigenen Abgrund. Dieser guckt zurück - und Emmanuel landet für vier Monate in der Psychiatrie. Eine bipolare Störung. Es entsteht eine packende Autofiktion darüber, wie er sich da herauskämpft. Wie ihm Poesie dabei hilft und was oder wer alles sonst noch.

Bemerkenswertes:

Die dichteste Beschreibung einer Liebesszene, die ich so noch nicht gelesen habe. 

Wem schenken?Wem nicht?

PS: Bei den Vorschlägen sollten wir uns etwas Mühe geben und Bücher aussuchen, die es bereits als Hörbücher gibt. 


Und hier die Vorschläge zum nächsten Treffen am 05. 01. 2024

A.B. - Dana Vowinckel - Gewässer im Ziplock

P.P. - Michail Chodorkowski - Wie man einen Drachen tötet

S.B. - Ian McEwan - Erste Liebe - letzte Riten

R.W. - Graham Greene - Der dritte Mann

C.K. nächstes und übernächstes Mal nicht dabei

A.P. nächstes Mal nicht dabei


Das Gewinnerbuch:

DER DRITTE MANN 

und damit wir auch das gleiche Buch lesen - die Übersetzung des Nikolaus Stingl - Zsolnay Verlag




3.9.23

WINDSCHIEF B109 - NACH DER SOMMERPAUSE

Um welches Buch ging es am 01. September?

Crossroads

Wer hat es geschrieben?

Mr. Jonathan Franzen










Und wer hat's übersetzt?

Bettina Abarbanell

Um was ging's im Buch?

Dezember 1971, in Chicago. Russ Hildebrandt, der protestantische Pfarrer einer Vorstadtkirche, ist kurz davor, seine trostlose Ehe zu beenden. Aber er scheint damit nicht alleine zu sein. Auch seine Frau Marion, die ihre eigenen Geheimnisse hat, ist des Ehelebens müde.

Der älteste Sohn, Clem, kommt von der Universität nach Hause und hat eine Entscheidung getroffen, die Russ sehr schockieren wird. Die einzige Tochter Becky, der Star der Schule, gerät plötzlich in den Strudel der Gegenkultur, und der dritte im Bunde, Perry, der Drogen an jüngere Schüler verkauft hat, beschließt, sich zu bessern. 

Jeder der Familie Hildebrandt sucht nach seiner persönlichen Befreiung, und alle anderen Mitglieder der Familie hindern sich gegenseitig daran, diese zu finden?


PS: Crossroads ist der erste Teil einer geplanten Trilogie. 


Was denken/dachten wir?

von ein schlecht geschriebenes, uninteressantes Buch (S.B.) bis ein grandioses Buch, das allein bei dem Gedanken weiterzulesen, erfreute (K.M.) 

Jedenfalls entbrannte daraufhin eine hitzige Debatte. 

Fazit: 

Durchwachsen und nicht durchgängig überzeugend. 

Ein Autor, der unbenommen zu schreiben weiß, ließ ein Werk enstehen, das inhaltlich nicht alle ansprechen wird. 


Und hier sind sie - die Vorschläge zum nächsten Treffen am 06. 10.


C. K. •  T. C. Boyle - Blue Skies

S. B. •  Oscar Wilde - Das Bildnis des Dorian Gray

P. P. • Emmanuel Carrère - Yoga

U. J. • Jonathan Franzen - Wann hören wir auf, uns etwas vorzumachen?

A. P. • Olga Tokarczuk - Empusion

R. W. •  Truman Capote - Ich bin schwul - Ich bin süchtig - Ich bin ein Genie

J. K. • absent

D. E. • absent

K. M. • next time absent 

A. B. • next time absent


Der Gewinner, mit drei Stimmen, iiiiiiiiiist:

Emmanuel Carrère - YOGA








8.8.23

Lesen ist...



 "Lesen ist das unbestrafte Laster. " (Valery Larbaud)


4.6.23

WINDSCHIEF B108

Um welches Buch ging es am 02. Juni?

Sich lichtende Nebel

Wer hat es geschrieben?

Christian Haller  

Um was ging es im Buch?

Physik, Quantenmechanik, Freundschaft, Liebe, Irrungen und Wirrungen, Heisenberg. Ganz schön nebulös das Ganze.  

Was denken wir?

Von - eine völlig neue Art die Literatur mit Wissenschaft zu verknüpfen sei es (wenn das viele Experten behaupten, so muss es schließlich stimmen ;) - habe nichts verstanden und  #@=>$$ :-()! - war alles dabei. Das hielt uns ganz schön auf Trab.

Hier noch eine Gastkritik von G. B. - Dankeschön dafür.

Abwechselnd im Buch tauchen 2 Protagonisten auf, die sich gar nicht kennen und nichts miteinander zu tun haben.
Der Leser muß aber in den kleinen Kapiteln immer abwechselnd den einen und dann den anderen beobachten. Da diese beiden so gesichtslos sind, muß man sich Mühe geben, sie zu erkennen. Beide Männer sind farblos, blaß, uninteressant. Der eine ist ein emeritierter  Professor, er heißt Helstedt, der andere bleibt namenlos "der junge Wissenschaftler". Nach 2/3 des Buches erfährt man , dass der junge Wissenschaftler " leicht krauses, zurückgekämmtes Haar" hat.
Der Professor hat eine seltsame visionäre Erfahrung gemacht, die ihn sehr beschäftigt und für die er eine Erklärung sucht. Der junge Wissenschaftler sucht, wie andere Physiker auch, nach einer mathematischen Formel für die Widersprüche zwischen den im Experiment beobachteten Bahnen mit dem bisher gültigen Atommodell.

In den vielen kurzen Kapiteln benennt der Autor immer wieder diese beiden Probleme, ohne dabei detaillierter zu werden. Ja, sie werden echohaft wiederholt. Die beiden Männer sind auf ihrer Suche, aber es fehlt die Beschreibung ihrer Passion, ihrer Faszination für diese Suche.
Der alte Professor sucht Gespräche mit anderen über sein entdecktes Phänomen, stößt dabei aber auf wenig Verständnis.
Der Junge zieht sich auf eine Insel zurück und brütet am Schreibtisch über eine Lösung. Bei ihm taucht der Gedanke auf, daß die Forschung ähnlich ist, wie das Bergwandern im Nebel: Manchmal lichtet sich unerwartet der Nebel und etwas zuvor Schleierhaftes wird klar erkennbar.


Das Buch ist leider völlig uninteressant geschrieben. Sowohl die zu erforschenden Phänomene bleiben plakativ und werden mit immer gleichen Worten für den Leser auch nicht reizvoller.
Und die beiden Männer bleiben ebenfalls uninteressant, weil ihre Eigenschaften, ihre Motive, ihre Geschichte, ihre Emotionen nicht erwähnt werden.
Die Tatsache, dass in der Wissenschaft der Erkenntnisprozeß schwierig ist, manchmal Irrwege eingeschlagen werden, manchmal wieder Rückschläge sind, ehe eine bahnbrechende Erkenntnis auftaucht, wäre durch den Titel des Buches gut beschrieben gewesen.

Fazit: 

U. J. liebte das Buch S. B. ganz das Gegenteil - alle Anderen waren irgendwo in der Mitte. A. P. konnte sehr gut damit ausruhen. R. W. hat kaum etwas kapiert. So auch P. P. A. B., C. K. wollten es nochmal lesen, denn je länger wir uns stritten wuchs der Wunsch danach. J. K. wollte es noch zu Ende lesen.

Aaaaaaber der Abend war, von einer Null bis zu Zehn, eine dicke und unterstrichene 9. Mit anderen Worten ein großes Geschenk. DANKE an alle Beteiligten. Nächstes Mal hoffentlich wieder vollzählig.


Und hier sind sie - unsere Vorschläge zum nächsten Treffen 

am ersten September um c.t. 19:oo - denn im Juli und August ist SOMMERPAUSE:


C. K. - John Irving - Der letzte Sessellift

S. B. - Truman Capote - Andere Stimmen, andere Räume

P. P. - Benjamin Labatut - Das blinde Licht

U. J. - Jarka Kubsova - Bergland

A. B. - Kim Stanley-Robertson - Das Ministerium für die Zukunft

A. P. - Nastassja Martin - An das Wilde glauben

R. W. - Fjodor M. Dostojewski - Weiße Nächte oder hier online

J. K. - Jonathan Franzen - Crossroads


Das Etwas-dickere-als-sonst-Gewinnerbuch ist:

JONATHAN FRANZEN - CROSSROADS 


 



7.5.23

WINDSCHIEF B107

Um welches Buch ging es am 05. Mai?

Swing Time

Wer ist die Autorin?

Zadie Smith ist eine britische Schriftstellerin, die 1975 in London geboren wurde. Sie wuchs in Nordwest-London auf und studierte später Englisch an der University of Cambridge. Smith wurde für ihre Arbeit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Whitbread First Novel Award und der Orange Prize for Fiction. Neben Romanen hat sie auch Essays und Kurzgeschichten verfasst und schreibt regelmäßig für verschiedene Publikationen wie The New Yorker und The Guardian. Smith ist außerdem als Dozentin für Kreatives Schreiben tätig und hat an renommierten Universitäten wie Harvard und Columbia gelehrt.

Um was geht es?

"Swing Time" ist ein Roman, der von der Freundschaft zweier Mädchen erzählt, die in den 1980er Jahren in Nordwest-London aufwachsen. Die Erzählerin und ihre Freundin Tracy sind beide talentierte Tänzerinnen, die von einer Karriere als solche träumen. Während die Erzählerin eine Stelle als persönliche Assistentin einer berühmten Pop-Sängerin in London bekommt, kämpft Tracy damit, ihre Leidenschaft fürs Tanzen mit ihrem schwierigen familiären Hintergrund in Einklang zu bringen. Die Freundschaft der beiden Mädchen wird auf die Probe gestellt, als sie erwachsen werden und sich in unterschiedliche Richtungen entwickeln.

Zitat:

"Wir sind alle Gefangene unserer eigenen Vorstellungen davon, wer wir sind und wer wir sein sollten. Aber manchmal müssen wir diese Vorstellungen loslassen und uns erlauben, zu sein, wer wir wirklich sind." 


Unsere Meinung: 

U. J. mochte das Buch gaaaar nicht, weil es zu redundant war

R. W. legte das Buch nach 150 Seiten weg, weil es sie nicht genug interessierte 

C. K. mochte den Anfang 

J. K. war vom ersten Kapitel begeistert und will unbedingt zu Ende lesen

P. P. mochte den Einstieg und die Art des Schreibens - die Geschichte weniger - (dann doch lieber Verlorene Illusionen von Balzac)

S. B. teil teils 

Nun ja - wir hoffen auf BESSERES und hiermit sollte sie aufkeimen - die Hoffnung, die angeblich immer zuletzt sterben soll.


Unsere Buchvorschläge:

U. J. - Sich lichtende Nebel • Christian Haller

S. B. - Der Zementgarten • Ian McEwan

C. K. - ...

J. K. - Da gingen die Elefanten! • Dagmar Leupold

R. W. - Transparenz des Bösen • Jean Baudrillard

P. P. - Das blinde Licht • Benjamin Labatut


und der Gewinner ist:

CHRISTIAN HALLER - SICH LICHTENDE NEBEL



Nächstes Treffen - hoffentlich vollzählig - am: o2.Juni um c.t. 19:oo

4.3.23

WINDSCHIEF B106

Um welches Buch ging es am 03. März?

Der junge Mann

Wer hat's geschrieben?

Annie Ernaux




Kurze Zusammenfassung des Buches:
Das Verhältnis einer Frau in den 5o-zigern mit einem 30 Jahre jüngeren Mann. 
      
Unser Fazit:
U.  J. war begeistert: Die Art und Weise dieser reduzierten Sprache ist einzigartig. 
P. P.  hat nichts gestört
Der Rest von uns: uninteressante Geschichte, kalt erzählt, der "junge Mann" hier A. genannt, gesichtslos. Man lese auch keine Bücher über "alte Säcke", die mit jungen Frauen rummachen und warum sollte man das dann von einer Frau lesen? 

Alles in allem: von hat genervt bis uninteressant

Mein Fazit:
freue mich auf nächstes Buch

Die Vorschläge zum 05. Mai - APRIL FÄLLT AUS WEIL VIELE NICHT DA SIND (OSTERN)


C. K.
Dörte Hansen - Zur See (zum X-ten Mal) 
S. B.
Zadie Smith - Swingtime
U. J.
Christa Wolf - Kassandra
R. W.
Benjamin Labatut - Das blinde Licht
P. P.
Ray Dalio - Weltordnung im Wandel
A. B. 
-
und das von uns gewählte Buch:


ZADIE SMITH - SWING TIME


5.2.23

WINDSCHIEF B105 - ZOOM23

Um welches Buch ging es am 03.02.?
Helden auf der Couch

Wer hat's geschrieben?:
Andrea Bottlinger und Claudia Hochbrunn

Kurze Zusammenfassung des Buches:
Der Verlag so:  Von Werther bis Harry Potter – ein psychiatrischer Streifzug durch die Literaturgeschichte - Ein amüsanter Streifzug durch die Literaturgeschichte, der zeigt: Romanfiguren sind auch nur Menschen, und jeder gute Held hat eine Macke. 

Wir so: 
Ein Versuch der gescheitert ist.

Gutes: 
nix entdeckt

Schlechtes: 
siehe oben

Neues: 
siehe Gutes

Der herausragende Satz: blieb unentdeckt

Unser Fazit:
Zeit kann man besser verschwenden als mit diesem Buch. 
Deshalb nur eine kurze Beschau.


Also - es kann nur besser werden.


Die Vorschläge zum nächsten Treffen am 03. März um c.t. 19


R.W.

U.J.

P.P.

D.E.

A.B. 



Et le livre gagnant pour la prochaine réunion est:

ANNIE ERNAUX - DER JUNGE MANN
orig. LE JEUNE HOMME 



 

10.1.23

WINDSCHIEF B104 - ZOOM22

Es ging um das Buch von Lea Ypi, Frei – Erwachsenwerden am Ende der Geschichte

Zur Autorin: Lea Ypi geboren 1979 in Tirana, hat Philosophie und Literatur studiert und lehrt als Professorin für Politische Theorie an der London School of Economics. 

Wir Windschiefen kamen per Zoomsitzung nach längerer Pause zusammen und sprachen über unsere Leseeindrücke. Lea Ypi schreibt über ihr Aufwachsen in Albanien, einer stalinistischen Enklave. Um sich und sie zu schützen, lassen Mutter, Vater und die Großmutter sie im Unklaren darüber, dass die Familie als Klassenfeind gilt. Das Leben in dieser abgeschotteten Gesellschaft aus Perspektive des Kindes und der Heranwachsenden wird erzählt, aber auch die Zeit des Umbruchs, in der die alten Gewissheiten sich auflösen und die Gesellschaftsordnung ins Rutschen gerät.  

 

Fazit: Unsere Meinungen changierten von frenetischem Lob (das wichtigste Buch des Jahres) und Lesegenuss zu dem Hinweis, der Text sei nicht literarisch genug und vielleicht habe die Autorin zu viel gewollt. Auf jeden Fall haben wir viel über Albanien erfahren und lange gesprochen über dies Land, den Wechsel von Sozialismus zu Demokratie und Marktwirtschaft, Korruption und darüber, was Freiheit bedeutet. 

 

Zitate: Biografien wurden fein säuberlich in gut und nicht gut, besser oder schlechter, sauber oder befleckt, wichtig oder unwichtig, transparent oder unklar, verdächtig oder vertrauenswürdig unterteilt, sowie in solche, die als unbedingt erinnerungswürdig galten und solche, die ohne Wenn und Aber vergessen werden mussten. (S.43)

 

Über ihre Eltern schreibt sie: Im Gegensatz zu meiner Mutter, die davon überzeugt war, dass Menschen von Natur aus dazu neigen, einander zu schaden, glaubte er, es gebe in jedem ein Körnchen Güte, die sich nur deshalb nicht zeigte, weil wir in den falschen Gesellschaften lebten. Aber wie eine richtige, bessere Gesellschaft aussehen sollte, konnte er nicht sagen. 

 

 

Vorschläge für das nächste Treffen

 

R.W.: Andrea Bottlinger, Claudia Hochbrunn - Helden auf der Couch

S.B.: Francois Lelord – Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück

P.P.: Podcast von Omri Boehm - Vom Mut selbst zu denken

A.P.: Werner Herzog – Jeder für sich und Gott gegen alle

U.J.: Dörte Hansen – Zur See

A.B.: Eva Menasse – Dunkelblum

K.M.: Kim de l’Horizon – Blutbuch

D.E.: Florian Illies – Liebe in Zeiten des Hasses Chronik eines Gefühls 1929 – 1939

 

Nach einem Patt zwischen Helden auf der Couch, Dunkelblum und Blutbuch mit jeweils zwei Stimmen, fiel unsere Wahl in einem Stechen auf die 


Helden auf der Couch.






Nächstes Treffen: 3.2.23 um 19:00 Uhr

 

 

 










TEXT - D. E. (mit großem Dankeschön)


10.10.22

WINDSCHIEF B103 - NACH DER SOMMERPAUSE

Um welches Buch ging es am 07.10.?

Lemberg - Die vergessene Mitte Europas

Wer hat's geschrieben?:

Kurze Zusammenfassung des Buches:

Nur eine Autostunde von Polens Grenze entfernt liegt Leopolis/Lwow/Lemberg oder L'wiw. Viele Namen für ein und dieselbe Stadt. Sie offenbaren ihre vielfältige Geschichte. Russisch, polnisch, österreich-ungarisch, sowjetisch, ukrainisch. Ah ich vergaß. Das grausame Nazideutschland tobte sich hier auch aus, indem es sich an dem Blut ihrer Bewohner berauschte. So wie es hinein wütete, wütete es irgendwann hinaus. Straßennamen änderten sich - je nachdem, wer gerade die Herrschaft über sie besaß. Ein Mischmasch aus Sprachen, Religionen und Nationalitäten - und einer sehr in Blut getauchten Historie, die hinter jeder Hausfassade stattgefunden hatte. Es gab Jahre des Glücks und Glamours aus Kunst, Kultur und Wissenschaft. Meistens aber wohnte zwischen den beeindruckenden Gründerzeitgebäuden Unruhe, Angst und Verzweiflung. Eine Stadt als Brennglas europäischer Geschichte der vergangenen Jahrhunderte. 

Unser Fazit:

Aktueller kann ein Buch momentan kaum sein. Wird uns hier näher gebracht, wie nah der Krieg von uns entfernt ist, der jeden Tag seine Menschenopfer fordert. Hier bei uns um die Ecke. Auf jeden Fall lesen - gerade deshalb, weil es nicht unterhaltsam ist. Aber so ist es eben, wenn LaLaLand abgebrannt ist und uns der noch fremde, unbekannte Kohlegeruch anweht. Es ist nie vorbei - es hat immer nur Pause.