24.12.20
9.12.20
WINDSCHIEF B 87 - ZOOM 7
Um welches Buch ging es am 04.12.2020?
Jakob Hein - Hypochonder leben länger
Etwas über den Autor Jakob Hein:
Was dachten wir über das Buch?
Eine interessante Lektüre über einen Beruf voller Vorurteile. Hein gelingt es mit vielen von diesen aufzuräumen. Mit Humor und Hingabe.
Wem würde ich das Buch schenken?
Allen, die folgende Frage beantworten wollen: Worin besteht die Arbeit als Psychiater und wie wird man einer?
30.11.20
ZIEHEN SIE DIE ÄLTESTEN SCHUHE AN...
Ziehen Sie die ältesten Schuhe an,
die in Ihrem Schrank vergessen stehn!
Sicher werden Sie ein bisschen frieren,
Doch trotz allem: gehn Sie nur spazieren!
Müde fällt der Regen durch die Äste.
Abends tropfen hunderttausend Lichter
Ist es nicht, als stiegen Sie durch Träume?
12.11.20
10.11.20
WINDSCHIEF B86 - ZOOM6
Um welches Buch ging es am 06. 11. 2020?
LUCIA BERLIN - WAS ICH SONST NOCH VERPASST HABE
übersetzt aus dem Englischen von Antje Rávic Strubel
Hier erzählt Lucia Berlin.
Der Stoff:
Stories über erniedrigte und beleidigte Menschen. Hier hat Scheitern eine schrecklich schöne Methode.
Was dachten wir über das Buch:
Die Sprache auf seltene Art wundervoll. Bis zur Schmerzgrenze ausgeleuchtet. Eines der besten Bücher dieses Jahres.
Die vorgeschlagenen Bücher sind:
D.E.
Jakob Hein - Hypochonder leben länger
U.J.
Bernard Malamud - Ein neues Leben
C.K.
P.P.
S.B.
Isaac Bashevis Singer - Der Zauberer von Lublin
R.W.
K.M.
Christoph Hein - Gegenlauschangriff
A.B.
Irmgard Keun - Das kunstseidene Mädchen
!!! and the winner is:
Jakob Hein - Hypochonder leben länger
Nächstes Treffen (zoomzoom) ist am:
o4. Dezember c.t. 19:o3
3.11.20
8.10.20
4.10.20
WINDSCHIEF B85 - ZOOM 5
Um welches Buch ging es am 02. 10. 2020?
MARIANA LEKY - ERSTE HILFE
Etwas über die Autorin:
Mariana Leky - Die 1973 in Köln geborene und in Berlin lebende, deutsche Bestsellerautorin und Kulturjournalistin.
Der Stoff:
Drei Freunde wohnen in einer WG mit großem Hund namens November. Es geht um Freundschaft, Liebe und was es bedeutet füreinander dazu sein. Matildas Angststörung hindert sie daran eine Straße überqueren zu können. Sie braucht Hilfe und bekommt sie von ihren Freunden. Wie es funktionieren kann, erzählt uns Mariana Lekys Buch.
Der Beginn:
"Ich liebe Dich," sagt Sylvester, und er sagt das, als würde ihn jemand dabei fotografieren.
Was dachten wir über das Buch:
Von Zeitverschwendung - bis sehr lustig. Die Angststörung war etwas unglaubwürdig. Die Sprache redundant. Aber wenn man sich daran gewöhnt hat, konnte man dem Ganzen auch etwas durchaus Positives abgewinnen. Leky hat eine sehr besondere Beobachtungsgabe, die sie auf erstaunliche Weise auszudrücken vermag.
Vielleicht sollte man doch noch ein anderes Buch von ihr lesen, sie sollen besser sein als dieses Erstlingswerk.
Der besondere Satz:
"Warum man sich beim Verliebtsein auch im Bezirksamt fühlt wie in einem Musikvideo. Warum man Möbel mit Rollen beunruhigend findet und gern in der Nähe alter Frauen sitzt, die rauchen."
Die vorgeschlagenen Bücher sind:
D.E.
Christoph Ransmayer - Die Schrecken des Eises und der Finsternis
U.J.
Matthias Horx - Die Zukunft nach Corona
C.K. (mit Dank an O.Z.)
Lucia Berlin - Was ich sonst noch verpasst habe
P.P.
S.B.
R.W.
K.M.
Fernand Pouillon - Singende Steine
!!! and the winner is:
LUCIA BERLIN - Was ich sonst noch verpasst habe
Nächstes Treffen (zoomzoom) ist am:
o6. November c.t. 19:o3
16.9.20
DIE UNVERGESSLICHE, WUNDERVOLLE UND EINZIGARTIGE
Golda Malka Aufen aka. Mascha Kaléko
Wiedersehen mit Berlin
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DLA Marbach, Nachlass Mascha Kaléko, © Gisela Zoch-Westphal |
11.9.20
OPEN THE BOOK ON
Open the book on page 99, and the quality of the whole will be revealed to you.
(Ford Madox Ford)7.9.20
WINDSCHIEF B84 - ZOOM4
Wegen der Sommerpause waren es zwei Bücher:
Olga Tokarczuk - Unrast
Etwas über die Autorin Olga Tokarczuk:
Autorin, Psychologin, engagierte Bürgerrechtlerin, Nobelpreisträgerin für Literatur 2018, Europäerin (Polen).
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Adeline Dieudonné - Das wirkliche Leben

"Es heißt, dass die Stille, die auf Mozart folgt, immer noch Mozart ist." - Danke für diesen Satz, Mme. Dieudonné.
Hier ein paar Worte der Autorin - gerichtet an ihre Leserschaft - also uns:
in diesen Tagen wollte ich eigentlich nach Deutschland kommen, und hoffte, Ihnen in einer Buchhandlung zu begegnen. Die Coronakrise verhindert das leider. Deshalb schicke ich Ihnen nun ein paar Worte aus meiner Heimatstadt Brüssel, wo ich gerade an meinem zweiten Roman arbeite und selbstgezogenen Pflänzchen beim Wachsen auf meiner Terrasse zusehe.
Ich dachte mir, es interessiert Sie vielleicht, wie ich zum Schreiben kam. Nun, ich begann damit, weil ich wütend war: Es machte mich wütend, zu sehen, wie die Welt an dem Ast sägt, auf dem meine beiden Töchter und alle nachfolgenden Generationen sitzen. Und es machte mich wütend, dass ich mich so ohnmächtig fühlte.
Während ich ›Das wirkliche Leben‹ schrieb, war ich mir dessen nicht bewusst. Aber in die Figur des Vaters legte ich damals das, was mich dabei am meisten empört und erschreckt: dieses ultraliberale Räuber-Beute-System. »Im Leben fressen die Großen die Kleinen«, erklärt der Vater in meinem Roman. Für ihn ist man entweder Beute oder Raubtier: Nach dieser grausamen, simplen Gleichung funktioniert die Welt.
Die Probleme, vor denen wir heute stehen, sind komplex. Auf der Erde leben mittlerweile über sieben Milliarden Menschen. Jeder hat ein Recht auf Wasser, ausreichend Nahrung, medizinische Versorgung und ein Leben in Sicherheit. Und zugleich müssen wir alles dafür tun, diese Erde für die zukünftigen Generationen zu erhalten. Das Ganze ist wirklich komplex. Dennoch: Es ist eine Sache, dass wir unfähig sind, angemessen zu kooperieren, damit all das irgendwann für jeden gewährleistet ist. Eine ganz andere aber ist es, dass wir Tag für Tag auf die Opfer blicken und uns vormachen, dass sie unvermeidlich sind. Oder dass die »anderen« die Schuld daran haben. Wenn ich milde gestimmt bin, nenne ich das ignorant, aber im Grunde ist es zynisch.
Ja, ich mache mir Sorgen um die Zukunft. Wir befinden uns auf der Titanic und steuern direkt auf den Eisberg zu. Doch zum Glück gibt es mittlerweile einzelne Stimmen, die sich erheben. Stimmen von Menschen, die die Dinge differenzierter betrachten. Die wegweisend sind. Und in Aktion treten. Es ist also doch noch nicht alles verloren. Und ich glaube, dass (wie alle Kunstschaffenden) auch wir Autorinnen und Autoren einen Part dabei haben: Denn mittels unserer Geschichten kann der Mensch die Realität aus anderen Blickwinkeln betrachten, ihm noch unbekannte Situationen erleben, sich in andere Menschen hineinversetzen – und sich eine andere Zukunft ausmalen, sei es die schlimmste oder die beste. Mit meinen bescheidenen Mitteln will ich also ein wenig dazu beitragen, dass wir zusammen den Kurs noch ändern und so die Kollision mit dem Eisberg nicht ganz so katastrophal wird wie erwartet.
Und so hoffe ich, dass die Lektüre meines Debüts Ihnen erst mal hilft, sich von Ihrer eigenen Wut und Ihrem Ohnmachtsgefühl zu befreien. So wie mir das Schreiben geholfen hat. Und ich hoffe ebenfalls, dass Sie und ich uns doch noch irgendwann begegnen, sei es in meinen Romanen oder im »wirklichen« Leben.
Herzlich,
Adeline Dieudonné
19.8.20
5.8.20
UNSER VATER
17.7.20
14.7.20
4.7.20
GESTERN WAR
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