Um welches Buch ging es am 07.02.?
Maror
Wer hat es geschrieben?
Lavie Tidhar wird 1976 in Israel geboren und schreibt normalerweise Science-Fiction und Fantasy-Romane und das ganz erfolgreich.
Übersetzt hat es Conny Lösch.
Um was ging es im Buch?
Thriller brauchen ein klares Rezept: Tempo, Gewalt und manchmal eine Prise Horror.
Doch seit dem 7. Oktober 2023 sehen und lesen wir dieses Buch anders.
Die Grenze zwischen Fiktion und Realität verschwimmt. Ein bitterer Cocktail aus Verbrechen und Geschichte. Lavie Tidhar wagt sich mit "Maror" an die Historie Israels - und stolpert.
Der Titel – das hebräische Wort für "bittere Kräuter" – ist Programm.
Die Story beginnt - wie könnte es anders sein - mit Sex, einer Autobombe, und einem Schuss ins Herz der Tel-Aviver Unterwelt. Ziel: Rubenstein, ein Krimineller, der zum Mafiaboss aufgestiegen ist. Die Bombe verfehlt ihn und tötet stattdessen Schulkinder. Willkommen in Tidhars Welt. Cohen, ein skrupelloser Polizeichef, und Avi, ein skrupelloser Ermittler, durchstreifen die Unterwelt. Alles vermischt sich.
Mord. Drogen. Korruption. Breitbeinig sitzende Männer. Frauenklischees. Ein explosives Chaos.
Israel, hart und ungeschönt. Tidhar sprengt Genregrenzen. Sein Stil ist brutal, schonungslos, filmisch - aber dabei leider redundant.
Die Realität schmutzig, bitter, kompromisslos. Nun ja - und das bei über 600 Seiten. Es hätte ein willkommener Trip werden können.
Was dachten wir?
Ein Buch, das kaum hält, was es verspricht. Ein Buch, das gerne ein Film wäre. Und - Wie gut kann etwas sein, das lieber etwas anderes wäre?
Und hier zu den Vorschlägen zum nächsten Treffen am 07. März
D.E. - Esther Kinsky - Rombo
S.B. - Iwan S. Turgenjew - Väter und Söhne
P.P. - Miranda July - Auf allen vieren
R.W.- Rolf Dobelli - Die Kunst des klaren Denkens
And the winner iiiis: