12.1.16

WINDSCHIEF B37

Wer mit McEwans Honig einen spannenden Agentenroman erwartet, wird enttäuscht. Macht aber nichts, denn bis Seite 143 ist es ein - gut geschriebener Text über eine Frau namens Serena Frome. Jung, attraktiv, Tochter eines anglikanischen Bischofs, die eine Vorliebe zur Literatur hegt, da aber mathematisch begabt, entscheidet sie sich aus Vernunftgründen ihrer Mutter für ein Studium der Mathematik. Durch einen älteren Liebhaber - Serena hat eine Schwäche für eher etwas unstromlinienförmige Männer - findet sie zum MI5. Ihr wird eine Operation namens Honig übertragen. Jetzt, denkt man sich, nimmt das Ganze Fahrt auf. Stattdessen wird es langatmiger. Umso großartiger ist der unerwartete Schluss, der mit tiefgründigem Twist endet. Allein seinetwegen lohnt es sich dieses Buch zu Ende zu lesen. 
Insgesamt ein sich, trotz mancher Längen, lohnender und bildender Liebesroman, der uns unter anderem auch viel über das Schreiben selbst erzählt. 

Die Vorschläge zum nächsten Treffen.

P.P.
Einzlkind - Billy

M.Sch.
Karl Scheffler - Berlin - Ein Stadtschicksal

C.K.
Dörte Hansen - Altes Land

A.B. & R.W.
Michel Houellebecq - Die Unterwerfung

M.M.
Jane Gardam - Ein untadeliger Mann


Wir stimmten ab und gleichzeitig unterwarfen wir uns ...





nächstes Treffen am 12.02.16 um 19:00 in: bekannt

Im Februar ohne Buchvorschläge, denn für März werden die Zinkjungen gelesen. 

Der Gag des Abends: "Man wird es doch mal sagen dürfen." 
Wir haben und durften.