6.2.18

WINDSCHIEF B57

Um welches Buch ging es am ?

Der Report der Magd

Über die Autorin:

Margaret Atwood, geboren in Ottawa 1939, ist eine kanadische Autorin.


Margaret Atwood 1966





















Kurz zusammengefasst:

In nicht allzu ferner Zukunft. 

Frauen sind unfruchtbar. Die meisten Männer steril. Die Umwelt toxisch. Und dann passiert es, dass mitten in den U.S.A der Präsident von christlichen Fundamentalisten erschossen wird. Der Kongreß wird aufgelöst und es entsteht eine neue Republik Gilead. Ein totalitärer Staat in dem Frauen entrechtet und versklavt werden. Die Frau ist wieder Magd und dem Manne untertan. Doch sind es auch die Frauen, die als Mittäterinnen diesen Staat am Laufen halten müssen. Diejenigen, die noch Kinder bekommen können werden dazu gezwungen, als gebärfähige Nebenfrau zu fungieren. Die Hauptfigur Desfred erzählt uns ihre Geschichte. 

Warum sollte man das Buch lesen?

Margaret Atwoods Sprache ist ein Wurfgeschoss. Prägnant und treffsicher.

Die Autorin selbst: "Mein Buch handelt von Macht und davon, wie sie funktioniert. Die fundamentalistische Rechte ist das Banner unter dem am ehesten sich irgendwelche Leute formieren könnten, die eine solche Machtergreifung anstreben."

Atmosphäre:


Die stets einer drohenden Lebensgefahr.


Zitat aus dem Werk:


Ich  werde mich darum kümmern, sagte Luke. Und weil er darum sagte statt um sie, wusste ich, dass er meinte: Ich werde sie töten. Genau das musst du tun, bevor du tötest, dachte ich: Du musst ein es erschaffen, wo es vorher keines gegeben hat. Das tust du zuerst im Kopf, und dann führst du es aus. So also machen sie es, dachte ich.

    Unser Fazit:

Der Report überzeugte die meisten von uns - bis auf zwei. Selten hat uns ein Buch aber so stark emotional debattieren lassen. Wir fanden die Geschichte spannend, sehr gut entwickelt und die Charaktere ausgefeilt. Prototypen, die in jeder Diktatur vorkommen. Jedenfalls bietet dieses Buch viel politischen Stoff zum Besprechen und Nachdenken und ist bis zur letzten Seite spannend.

P.S. Wir haben uns gefragt warum jemand aus dem Originaltitel The Handmaid's Tale, tale bedeutet wohl Erzählung, einen Report machen musste? Der Report der Magd ist nicht besser oder interessanter als Die Erzählung der Magd. Warum überhaupt verändern? 



Aus Atwoods Dankesrede zur Verleihung des Friedenspreises 2017:


"... als ich ein Kind war und in der Wildnis im Norden Kanadas aufwuchs, fernab von den Dörfern und Ortschaften und Städten, aber ziemlich dicht dran an den Kaninchen und Wölfen. Wenn es dort oben regnete, gab es drei Formen der Beschäftigung: Schreiben, Zeichnen oder Lesen. Unter den Büchern, die ich las, waren die gesammelten Grimms Märchen – mitsamt ausgepickten Augen und rotglühenden Schuhen. Meine Eltern hatten das Buch mit der Post bestellt, und als sie sahen, was drin stand, befürchteten sie, es könne ihre Kinder verderben. Was wohl bei mir der Fall war. Es muss mich in diejenige Richtung verdorben haben, Schriftstellerin zu werden, denn ohne Grimms Märchen – so clever, so fesselnd, so komplex, so gruselig, so vielschichtig, doch stets mit einer Endnote der Hoffnung, die einem das Herz bricht, weil sie so unwahrscheinlich ist, wie hätte ich sonst jemals – Sie ahnen, was jetzt kommt –, wie hätte ich sonst jemals den "Report der Magd" schreiben können?"

Hier ist Atwoods sehr interessante Rede nachzulesen - ganz am Schluß auch als Audiodatei




Die Vorschläge für das nächste Treffen

P.P.

A.P.

U.J.

A.B.

J.K.

C.K.

D.E.

R.W.

S.B.


Die Wahl fiel auf:


























Das nächste Treffen ist am:

2. März um 19:00  c.t. 

Ort ist bekannt