16.12.06

Und was bitte ist bloß mit den Heteros los?

Obwohl heute Samstag ist und ich mir vorgenommen habe, dass mein Dasein an diesem Tag im Nichtstun untergehen darf, beschleicht mich doch immer wieder eine Frage, die mir keine Ruhe lässt. Und sie bewegt mich schon länger, so dass ich trotz des Ruhetags nicht umhin komme diese mit meinen Mitmenschen zu teilen.
Und sie ist: Warum habe ich hier auf der Straße bisher keinen einzigen männlichen Menschen gesehen, der in meinem Kopf ein rotes Fragzeichen zum Leuchten brachte?
Na ja – die Sache ist die, dass der beste Mann in dieser Stadt zufällig mit mir zusammen lebt (alle supertollen Freunde/Männer meiner Freundinnen sowieso nicht in Frage kommen, weil sie eben Freunde/Männer meiner Freundinnen sind + alle genauso tollen Männer, die ich bereits kenne sind hiermit auch ausgeschlossen und dürfen und sollen sich sogar nicht angesprochen fühlen), aber es wäre doch so schön noch andere zu sehen, die einem gefallen - könnten. Die Unbekannten. Einer im Supermarkt, in der Reinigung, beim Geldholen, im Café. Als eine Art Frischzellenkur für die Phantasie. Kein Gang, kein Gesicht, kein Lächeln, das einen aus den eigenen Gedanken lockt. Nicht 1x in einem halben Jahr. Was für eine schlechte Bilanz. Klar, es gibt die netten, freundlichen, lustigen Zeitgenossen. Doch excuse – sie sind schwul. Und was bitte ist bloß mit den Heteros los? Wo seid Ihr? Bringt Ihr Eure Carrera-Bahn in Schuß, feilt gerade an dem Text für die Kontaktanzeige oder spannt gerade der Nachbarin hinterher oder besser noch, spannt gerade die Frau des Nachbarn aus? Nein, ich hab’s – Ihr macht allesamt Karriere.
Aber dafür habe ich hier schon wunderschöne Frauen gesichtet. Was machen die eigentlich, wenn sie nicht einen Mann aus dem Ausland mitgebracht haben? Ah, sie sind im Augenblick nicht da, weil sie sich im Ausland befinden. Na da freue ich mich doch sehr daruf, wenn sie wieder da sind.