11.5.15

WINDSCHIEF B 31

Auf ca. 50 Seiten und in fünf Kapiteln beschreibt Dostojewski den Traum eines lächerlichen Menschen, der mit folgenden Worten beginnt: "Ich bin ein lächerlicher Mensch. Jetzt nennen sie mich sogar verrückt. Das wäre eine Rangerhöhung, wenn ich in ihren Augen nicht ebenso lächerlich bliebe wie vorher. Aber jetzt ärgere ich mich nicht mehr darüber, jetzt habe ich sie alle lieb, selbst wenn sie über mich lachen."
Welche Erkenntnis widerfährt diesem Mann, der die Anderen auf einmal lieb gewinnt? Was ist geschehen? Ist es eine religiöse Erleuchtung? Beherbergt das Buch gar eine revolutionäre Botschaft? Manche von uns dachten an eine Parabel. Andere an Erweckungsprosa. Egal welcher Gattung wir es zuordnen - bleibt es ein Meisterwerk der Erzählkunst und der Wunschtraum einer paradiesgleichen Existenz. 

Zum Nachschwapp Knausgårdschen Kampfes Nr.1 mit dem deutschen Titel - Sterben.

Ich mach's kurz: ein gut aussehender (unwichtig, aber immer erwähnt) fast allen unsympathischer, vom Narzissmus infizierter Autor, der selbst so nicht betrachtet werden möchte, schreibt ein Buch in dem es ihm gelingt jeden anzusprechen und sich darin widerspiegeln zu lassen.  Zieht rein, lässt die fast 600 Seiten unmerklich bewältigen und macht Lust auf mehr. Eine Art Pageturner und deshalb wohl... ein Bestseller. (Ach was?!!!)


Nun aber zu den Titeln, die zum nächsten Treffen gelesen werden wollten:

C.K. und P.P. suchten das gleiche Buch aus:
Jérôme Ferrari - Predigt auf den Untergang Roms

M.Sch.
Volker Weidemann - Ostende

R.W. 
C.S.Forester - Gnadenlose Gier

A.B.
Gaito Gasdanow - Ein Abend bei Claire


Gewonnen hat:
Jérôme Ferrari - Predigt auf den Untergang Roms


























nächstes Treffen ist am 12. Juni um 19:00 
Ort: bekannt