12.10.17

WINDSCHIEF B53

Um welches Buch ging es am 06.Oktober?

Aldous Huxley - Schöne Neue Welt









Über den Autor:

Mr. Huxley wird 1894 in Godalming England geboren. Mit 20 macht er die Schriftstellerei zu seinem Beruf. 1937 wandert er in die USA aus. Dort schmeißt er Trips - experimentiert mit verschiedenen psychoaktiven, bewusstseinsverändernden Substanzen. 1963 stirbt Huxley in Los Angeles - an Krebs.
Der Nachwelt hinterlässt er einen Roman mit dem irreführenden Titel - Schöne Neue Welt, denn jene Welt ist nicht schön. 

Unterschrift Aldous Huxley©unknown






















Kurz und anders zusammengefasst:

Bereits 1932 schreibt Aldous Leonard Huxley seinen antiutopischen, visionären Roman mit dem Originaltitel Brave New World. Das schöne neue Leben im Überwachungsstaat. Es gibt keine Krankheiten, keine Schmerzen. Klingt gut, ist aber nicht gut, denn es gibt Hirnwäsche, Gleichschaltung, Überwachung und Brot und Spiele. Anstatt des Brotes nimmt man Soma, die vergessenmachende Droge und es gibt Sex satt mit allen und jedem. Probleme bekommt man, wenn man davon nichts will, "Ich brauche keine Bequemlichkeit. Ich will Gott, ich will Poesie, ich will wirkliche Gefahren und Freiheit und Tugend..."


Huxley entwirft eine totalitäre Gesellschaft unter totaler Herrschaft ... "Wollt ihr den totalen Krieg? Ooooops 'Tschuldigung - das war woanders und das brüllte 11 Jahre nach Huxleys Buchveröffentlichung ein kleiner, hinkender Familienmörder in die Welt hinaus.

Warum sollte man das Buch lesen?

Siehe oben

Atmosphäre:

Beängstigend! Weil vieles, was er beschreibt, bereits unsere Realität ist.

Zitat aus dem Werk:

    Ein wirklich leistungsfähiger totalitärer Staat wäre einer, worin die allmächtige Exekutive politischer Machthaber und ihre Armee von Managern eine Bevölkerung von Zwangsarbeitern beherrschen, die gar nicht gezwungen zu werden brauchen, weil sie ihre Sklaverei lieben. Ihnen die Liebe zu ihr beizubringen, ist in heutigen totalitären Staaten die den Propagandaministerien, den Zeitungsredakteuren und Schullehrern zugewiesene Aufgabe.
     
    Unser Fazit:

Wir haben den Schreibstil bemängelt. Die Geschichte selbst ist etwas fad. Alle darin beschriebenen Figuren sind unsympathisch. Die Charaktere sind flach und ohne Tiefenschärfe gezeichnet. Man hangelt sich an platten Vorurteilen entlang. Aber gehört doch dieses Buch definitiv zum literarischen Kulturgut wegen seiner mahnenden, prophetischen Botschaft. Lieber erfahren wir von so einer Welt aus Büchern, als in so einer tatsächlich aufzuwachen, nur weil wir bestimmte Entwicklungen verschlafen haben. Also lesen und aufgeweckt bleiben!


Die Vorschläge zum nächsten Treffen am: 03.11. um 19:00 c.t. 
Ort: bekannt

P.P.

R.W.

S.B.

J.K. zog den Joker und passte bei Huxley

U.J.

D.E.

K.D.

C.K. 

Unsere Wahl fiel zwar auf:
Kazuo Ishiguro - Was vom Tage übrig blieb
















AAAAAAABER!!!!!!

Das Buch muss wegen des großen Ansturms nachgedruckt werden und ist überall ausverkaft. Der Heyne-Verlag gibt sich alle Mühe den Missstand zu beheben. Für uns kann das bis zum nächsten Treffen etwas knapp werden - DESHALB müssen wir Ishiguros Buch auf ein späteres Treffen verschieben.

Zum nächsten Treffen am 03.11. lesen wir also den zweitplatzierten Vorschlag. 

Bruno Schulz - Die Zimtläden