12.6.08

different shit different day

Dass man hier in NYC munter bleibt, geschieht ganz von selbst. Folgendes hatte sich zugetragen, aber die eine, fast unsichtbare Bemerkung vorweg. Also, das, was man auf jeden Fall in diesem doch sehr modernen Entwicklungsland lernen kann, ist die notwendige Portion coolness und das - every day. Das, was woanders funktioniert, ist hier keine Selbstverständlichkeit. Vieles scheint hier auf Rotz zusammengeklebt und provisorisch zu sein. Es gammelt so vor sich hin und fällt im Laufe der Zeit einfach so von alleine ab. Man mischt den, falls er dort überhaupt jemals real existierte, den gewissen Charme der DDR, streut eine Prise feuchten Klimas darüber und garniert das Ganze mit Dreck, Staub und madness. Here we are, there we go. 
Gestern packe ich gerade die Lebensmittel in den Kühlschrank. G*tt möge ihm ein langes Leben bescheren, klingelt es an der Tür. Ob das Apt. Nr. One wäre? Kann sein, worum geht's? Ich komme vom Elektrizitätswerk um den Strom abzustellen. Wie den Strom abstellen und warum? Na, weil die Rechnung nicht bezahlt ist. Kann nicht sein. Na ja, sorry Ma*m ist aber so. Aha und wie viel ist das? 213 $. Habe aber nicht soviel Geld im Haus. O.k. - no problem, dann schalte ich eben den Strom ab. No problem no problem. Langsam aber sicher breitete sich Panik aus. Während ich die große, dicke Frau mit den langen, rosa aufgeklebten Fingernägel anstarrte, stellte ich mir zeitgleich vor, wie ich hier sitze im Dunkeln beim romantischen Kerzenschein und mich frage wann wieder der verdammte Strom wohl wieder angehen wird. Kaum war die mächtige Frau durch Eingangstür wieder in die Welt verschwunden, habe ich die Mieterin dieser Wohnung in einer europäischen Stadt angemailt (so heißt es doch oder? Angemailt). Das musste schnell gehen, denn ich musste sie erreichen, bevor sie den Strom abstellen, denn wenn sie es.....Sie rief von dort aus die Hausverwaltung an. Es stellte sich heraus, dass der Hausbesitzer die Rechnung manchmal eben nicht pünktlich bezahlt, weil er es vielleicht vergisst, vielleicht aber auch sein Geld für andere Zwecke benutzt. Das möchte ich an dieser Stelle nicht vertiefen - geht mich auch nicht an. 
Jedenfalls sitze ich hier und das Licht ist eingeschaltet (immer noch), der Mac leuchtet und die Klimaanlage surrt. Was wird der heutige Tag wohl bringen? Eins ist klar. Die Tür, wenn die Türglocke klingelt, werde ich nicht mehr aufmachen, damit steigt die Wahrscheinlichkeit eines ruhigen Tages und der nächste Hiobsbotschaft, die dann spur- und spürlos an mir vorüberzieht. Denn was iiiiii ned waaaß, machd mi ned haaaaaaaaaß.